18. April 2024

Digitalisierung im Handwerk – so sieht es heute aus!

Digitalisierung im Handwerk

Digitalisierung im Handwerk. Mit der heutigen Podcast Episode möchte ich eine kleine Podcast-Reihe einleiten, die neben den „normalen“ Podcast-Episoden hier beim Digitalen Unternehmertum erscheinen werden. Und zwar möchte ich speziell  für die vielen kleinen- und mittelgroßen Handwerksbetriebe Unterstützung, Inspiration, Tipps & Tricks anbieten.

Dazu haben wir eine eigene Rubrik „Digital im Handwerk“ geschaffen, wo wir gezielt über digitale Themen rund um die digitale Welt im Handwerk besprechen werden.

„Digitalisierung im Handwerk“ ist die Podcast-Reihe, mit der ich kleinen- und mittelgroßen Handwerksbetrieben eine Plattform bieten möchte, den Weg in die Digitalisierung einfacher zu finden. Aus Erfahrung weiß ich, dass der finale Impuls oftmals schwer ist. Zu gut laufen meist die Geschäft und der Blick in die Zukunft, die Veränderung mitbringen wird, wird häufig nicht als relevant erachtet. Zumindest nicht mit der entsprechenden Priorität. Viele Handwerkerbetriebe sind daher noch sehr konservativ geführt und die Prozesse analog und nicht digital umgesetzt.

Der Handwerker-Betrieb von heute

Ihr sucht einen Handwerker? Ihr kontaktiert ihn, wollt einen Termin und er sagt dir, dass er es diese Woche aus zeitlichen Gründen nicht schafft und sich nächste Woche meldet.

Du wartest, die besagte Woche ist fast vorüber und dein Handwerker, auf den zu sehnlichst wartest, meldet sich nicht. Du rufst erneut aktiv an und merkst das schlechte Gewissen an der anderen Leitung. Er kommt und nimmt sich deinem Problem an. Tage vergehen, du wartest auf das Angebt. Du rufst erneut an und fragst, wann du denn mit dem Angebot rechnen könntest? Tage später kommt es dann. Es liegt in Papierform im Briefkasten.

Du kontaktierst den Handwerker, bist mit dem Angebot einverstanden und dann geht es um die Terminfindung. „Ich bin gerade unterwegs beim Kunden, melde mich, wenn ich im Büro bin“. Es vergehen wieder ein paar Tage, du rufst erneut an und willst endlich einen Termin. Der kommende Donnerstag wird dir schließlich avisiert. 8 Uhr. Am Tag selbst wartest du voller Hoffnung. Du stehst extra früh auf oder hast dir sogar einen Tag Urlaub genommen. Es ist 10 Uhr, der Handwerker ist mit seinen Jungs oder Mädels immer noch nicht da. Du rufst ihn an und er teilt dir mit, dass es erst nachmittags etwas wird, weil ein anderer Kunde einen Notfall hatte. Die Zeit vergeht und nachmittags der Anruf, dass es doch morgen erst etwas wird. Er müsse noch eine Abnahme machen. Ein kurzes sorry kommt dem Handwerker über die Lippe und am anderen Morgen stehen die Kollegen um 9 Uhr auf der Matte.

Die Arbeiten kommen gut voran, bis auf ein Ersatzteil, was nicht lieferbar war, wurde alles umgesetzt und fertiggestellt. Das Ersatzteil soll dann morgen angebracht werden.

Der Chef kommt, um die Abnahme zu machen. Die Mitarbeiter fahren am anderen Tag zum Großhandel und holen das Ersatzteil. Sie erhalten einen Lieferschein, der schnell im Auto landet und irgendwann sortiert und dem Chef übergeben werden muss. Aus unterschiedlichen Quellen stauen sich im Büro des Unternehmers Papier, Zettel – ob Lieferscheine, Angebote, Aufträge, Stundenzettel – was auch immer. Das Papierchaos ist groß und wenn der Chef mal nicht im Büro ist, der Kunde einen Liefertermin seiner Waren erfragen will oder sonst eine Frage hat, die der Chef aber nur mithilfe der Unterlagen, die im Büro liegen, beantworten kann, muss er passen und sich erneut melden.

Das Klischee rund um unsere Handwerkerbetriebe festigt sich. Unzuverlässig, teilweise tagelange Verzögerung, wenn es um Kontaktaufnahme, Angebot und Auftragsumsetzung geht. Die Rechnungsstellung ist ein notwendiges Übel für viele Handwerksbetriebe. Sie muss aber gemacht werden, meist nach 18 Uhr oder am Wochenende. Geld muss her, da die Mitarbeiter und Waren bezahlt werden müssen. Eine ganze Menge Papier & Prozesse gilt es zu verarbeiten.

Zum Glück sehen immer mehr Handwerker die Notwendigkeit, das eigene Unternehmen digital aufzustellen. Wenngleich auch nur sehr langsam etwas in Sachen Digitalisierung im Handwerk passiert.

Digitalisierung im Handwerk

Die Handwerker von morgen sind digital!

Hört sich das alles nach einem Unternehmen im Jahr 2017 an? Nein. Wenn ich mit meinen Unternehmen so „fahrlässig“ agiert hätte, wäre sicherlich schlimmeres passiert. Man erwartet und kennt es in anderen Branchen nicht, so unzuverlässig und unproduktiv zu arbeiten. Und die Handwerksfirmen müssen sich die Frage stellen – wie lange geht das so noch gut?

Vielleicht noch einige Jahre, aber dann ….

Das Internet bringt Veränderung. Die Mobilität, die wir durch das Smartphone und Tablets erfahren haben, erfordern ein Umdenken. Das Internet wächst zusammen, Interaktion findet heute in einem anderen Rahmen und Orten statt. Auch in den Handwerksbetrieben. Der Kunde von morgen wird einen anderen Anspruch haben, die Erwartungen an Service, Kommunikation und Qualität steigen. Der Kunde von morgen will frühzeitig wissen, wann der Auftrag genau umgesetzt wird. Er will sein Angebot pünktlich und umkompliziert in seinem eMailfach haben und die Rechnung auch zeitnah sehen, um einen Überblick über die eigene Liquidität zu behalten. Wenn der Unternehmer und Mitarbeiter effizienter arbeiten könnten, wäre doch mehr Zeit da. Mehr Zeit für das Wesentliche. Man könne mehr Kunden bedienen, mehr Aufträge umsetzen und mehr Menschen glücklich machen. Natürlich würde auch der Umsatz steigen. Wieso passiert aber in den meisten Betrieben nichts?

Serviceleistungen im Handwerk mal ganz anders gedacht!

Wieso schickt mir eigentlich nur mein Steuerberater eine Glückwunschkarte zum Geburtstag. Könnte das ein Handwerker, den ich regelmäßig im Jahr beauftrage, nicht auch? Wäre das nicht eine tolle Form der Kundenbindung und Anerkennung? Wie wäre es, wenn mein Auftrag per SMS avisiert wird oder eine Verzögerung mir mit Ausweichtermin direkt mitgeteilt wird. Per WhatsApp, Facebook Messenger oder SMS?

Wäre es nicht genial, wenn ich als Unternehmer eines Handwerksbetriebes die Auftragsabwicklung gar nicht mehr auf dem Papier im Office, sondern mobil via Smartphone oder Tablet organisieren könnte. Wäre es nicht super, wenn ich direkt Bilder der Abschlussarbeiten meiner Mitarbeiter einsehen und Lieferscheine direkt dem Kunden zuordnen könnte? Wäre es weiterhin nicht toll, wenn ich dem Kunden direkt vor Ort Beispiel umgesetzter Malerarbeiten, Bäder, Lampensysteme, etc. auf dem iPad zeigen könnte oder ihm per eMail den Prospekt als PDF Datei zur Verfügung stellen könnte? Egal von wo – ob unterwegs, im Büro oder aus dem Urlaub? Stundenzettel müssten nicht mehr einmal pro Woche dem Chef übergeben werden, sondern das würde alles digital direkt erfasst werden?

Aber auch im Servicebereich können Handwerksunternehmen einiges zulegen und sich vom Wettbewerb differenzieren. So könnte man beispielsweise feste Service-Kalender auf der eigenen Homepage zur Verfügung stellen, wo bestimmte Zeitfenster beispielsweise für Wartungsarbeiten oder Neuaufträge direkt online eingetragen und erfasst werden können. Auch Transparenz in Sachen Kundentermine kann man in Angriff nehmen und durch bestimmte Apps den Kunden darüber informieren, den Standort seines Monteurs via GPS Daten per SMS übermittelt zu bekommen – in Livetime.

Kundenbindung im Handwerk

Wie sieht es mit Kundenbindung im Handwerk aus? Dem Kunden eine eigens entwickelte Checkliste für die Wartung seines Heizungs- Lampensystem oder was auch immer zur Verfügung zu stellen. Auch sonst könnte man einiges noch an Serviceleistungen vorbereiten und dem Kunden bieten. Ohne großen Aufwand und zum Teil sogar automatisiert oder zumindest teil-automatisiert. Hört sich gut an? Auch das papierminimierte Büro bzw. das papierlose Büro könnte teil einer ersten Digitalstrategie sein. Hört sich das nach einer virtuellen Welt an? Nein, das könnte die Realität sein.

Der Weg zum digitalen Unternehmen muss nicht von 0 auf 100 umgesetzt werden. So könnte man mit Teilbereichen anfangen, beispielsweise der Auftragsabwicklung und dann weitere Schritte step by step umsetzen. Sobald erste Erfolge verzeichnet werden konnte, wird die Motivation zunehmen und das digitale Unternehmen vollständiger werden.  Grundsätzlich gilt es die internen Prozesse digital zu planen und darüber hinaus dann alles was in Verbindung mit dem Kunden geschieht, ebenfalls digital umzusetzen.

Digitalisierung im Handwerk – Studien

Es gibt eine Reihe an Studien, die aufzeigen, wie schlecht das Handwerk im Bereich der Digitalisierung aufgestellt ist. Immerhin positiv und das merken wir auch in der Praxis, sind Handwerksbetriebe für das Thema Digitalisierung immer offener. Laut einer Studie des ZDH sind sogar gut zwei Drittel der Betriebe (69 Prozent) an der Digitalisierung interessiert und sehen diese als Chance. 95 Prozent der 504 Handwerksunternehmen gaben an, über eine Homepage zu verfügen. Aber eine Homepage alleine reicht nicht, um digital profitieren zu können. Erst recht nicht, wenn man nur eine bessere Visitenkarte hat.

Podcast-Reihe zur Digitalisierung im Handwerk

Es muss ein Umdenken in unseren Handwerksbetrieben erfolgen. Ohne wenn und aber und eher heute als morgen. Das Handwerk durchlebt aktuell goldene Zeiten. Wäre es nicht wünschenswert, wenn man produktiver arbeiten könnte, mehr Zeit für das Wesentliche hätte und Kunden noch zufriedener wären? Dem Unternehmen würde es besser gehen, mehr Umsatz könnte generiert werden und auch mal die Wochenenden als Unternehmer für seine Familie zur Verfügung stehen – mit der Digitalisierung im Handwerk wäre dies keine Illusion mehr. Packen wir es an und starten eine kleinere Podcast-Reihe zu dem Thema. Was meint Ihr?

Die Podcast Reihe „Digital im Handwerk“ zeichnet sich durch eine Reihe kurzer Tipps aus, die man in seinem Unternehmen einfach und schnell umsetzen kann. Daher möchte ich in diesem Zusammenhang auf lange Podcast Folgen verzichten, sondern eher ein paar mehr und dafür leicht konsumierbare Folgen produzieren. Im Alltag eines Handwerkers, der viel Stress und wenig Freizeit hat, sicherlich eine richtige Entscheidung.

Die Folgen zur Digitalisierung im Handwerk im Überblick

An dieser Stelle werden wir alle Aufnahmen aus der Podcast Reihe „Digital im Handwerk“ verlinken und euch zusammenfassen. Schaut also auf jeden Fall regelmäßig vorbei.

New Work im Handwerk, macht das Sinn?

Es wird viel dieser Tage über New Work gesprochen. Letztlich geht es um Arbeitsplatzkonzepte, die das Wohlbefinden und die Motivation eines Mitarbeiters beeinflussen können. New Work im Handwerk hat sicherlich nicht die Bedeutung, die ein Dienstleistungsunternehmen hätte. Dennoch gibt es viele mittelständische Handwerksunternehmen, die ein moderneres Büro anstreben sollten. Nicht nur, was den Arbeitsplatz als solches angeht, sondern insbesondere auch, wenn es um das Thema produktives Arbeiten und den Einsatz sinnvoller Tools geht.

Stellen wir uns ein modern, eingerichtetes Büro in einer Handwerkerfirma vor? Mit allen Vorzügen, die New Work bietet. Nicht nur die Mitarbeiter, die direkt im Büro davon betroffen sind. Auch die Handwerker selbst oder auch Kunden würden ein komplett anderes Bild erhalten. Und führt man den New Work Gedanken weiter und verwendet Tools, mit denen das gesamte Unternehmen produktiver arbeiten kann, führt es insgesamt zu einem Veränderungsprozess, der dem Unternehmen gut tut. In einem vorherigen Podcast hatte ich mal das Szenario der Auftragsabwicklung in einem Handwerksbetrieb unter Verwendung eines Kanban-Tools beschrieben. Die örtliche Unabhängigkeit, die teil-automatisierung von Prozessen und den Blick nur für das Wesentliche. Es gibt sie, die Vorteile. Man muss sie nur haben und einsetzen wollen. Insgesamt können Tools oder Apps das Handwerkerleben einfacher machen.

Stellt uns eure Fragen oder gebt Feedback

Ihr habt Fragen zu diesem oder insgesamt zum Thema der Digitalisierung? Dann haben wir für euch eine neue Rubrik „Eure Fragen“ erstellt, in der ihr Eure Fragen direkt per Tonaufnahme an uns senden könnt.

Stellt uns eure Fragen

Stellt uns eure Fragen und wir werden diese in den kommenden Podcast Episoden bereits ausführlich besprechen und beantworten. Wir freuen uns auf euer Feedback und eure Fragen. Besucht auch unsere Facebook-Seite und folgt uns bei Twitter.

Podcast zum Thema „Digitalisierung im Handwerk – heute, morgen und was sonst noch geht!“ jetzt direkt anhören!

Thomas Ottersbach

Thomas Ottersbach ist geschäftsführender Gesellschafter der PageRangers GmbH. Seit über 20 Jahren ist er im Online-Business aktiv und hat verschiedene Unternehmen erfolgreich aufgebaut und veräußert. Er ist zudem Herausgeber/Produzent des beliebten SEO Podcasts (www.seosenf.de). Mit dem Podcast "Digitales Unternehmertum" gibt er nicht nur seine eigenen Erfahrungen als Unternehmer weiter, sondern durch die vielen Interview-Gäste gibt es für die Zuhörer:innen maximale Inspiration und Wissenstransfer rund um die digitale Welt. Seit einiger Zeit dreht sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) das digitale Businessrad weiter. Auch hier ist Thomas Experte und hat ein eigenes Unternehmen in diesem Bereich aufgebaut.

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4 Gedanken zu “Digitalisierung im Handwerk – so sieht es heute aus!

  1. Super Beitrag!
    Hat sich ja wieder viel getan in Sachen Digitalisierung im Handwerk.
    Habt Ihr spannende Unternehmen gefunden, die im Handwerk voll durchstarten was Digitalisierung angeht?

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