22. November 2024

Recap zum E-Commerce Day 2024

Der E-Commerce Day fand bereits zum 12. Mal statt. 2.000 Teilnehmer:innen, über 100 Aussteller und mit dem Rhein-Energie-Stadion bzw. dem Business-Bereich im Stadion eine angemessene und tolle Location. Ich selbst war bereits mehrfach zu Gast auf dem E-Commerce Day, zuletzt allerdings vor Corona.

Warum bin ich zum E-Commerce Day 2024?

Wir befinden uns aktuell in einer sehr spannenden, aber auch herausfordernden Zeit im E-Commerce. Der zum Teil extreme Boost, den viele E-Commerce-Unternehmer während der Corona-Zeit erlebt haben, hat sich in den letzten Monaten wieder bis auf ein „Normalmaß“ reguliert. Teilweise kämpfen Branchen sogar mit rückläufigen Zahlen, die durch die verschiedenen Krisensituationen zu erklären sind. Das Problem. Die meisten Online-Händler hatten die Hoffnung und das Selbstverständnis, dass die veränderten Shoppinggewohnheiten auch nach der Pandemie erhalten bleiben.

Die Location und Orga vom E-Commerce Day 2024

Mit dem Rhein-Energie-Stadion wurde eine tolle Location gewählt. Wie Geschäftsführer Gerald Schönbucher in seinem Opening berichtet, sind über 120 Mitarbeitende auf dem E-Commerce Day von der eigenen Company dabei. Der Einlass war super einfach, die Tickets wurde nach einem QR-Code Scan direkt am Terminal ausgedruckt. Für Getränke, das leibliche Wohl und ausreichend Networkingslots war gesorgt.

Im einleitenden Vortrag von Gerald Schönbucher wurde deutluch. Die Krise im E-Commerce hat nahezu jedes Unternehmen getroffen. Auch der Marktplatz von Kaufland spürt die Veränderungen und größeres Wachstum erhofft man sich mit der Expansion des eigenen Marktplatzesin andere Länder.

Aussteller

Es waren rund 100 Aussteller da. Anders als bei anderen Events, spürte man, dass es für Kaufland wichtig war, den Ausstellern und Partnern Raum für gute Gespräche zu geben. Aus meiner subjektiven Sicht hätte ich mir etwas mehr Breite an Dienstleistungen und Anbietern gewünscht. Denn E-Commerce ist soviel mehr als nur Fulfillment, Data und Marktplatz. Ich persönlich finde es immer schade, wenn Aussteller sich mit einem kleinen Messestand zeigen, aber dann nicht ausreichend gut kommunizieren, was eigentlich hinter dem Unternehmen steckt. Mir geht es jedenfalls so, dass ich mich nicht an jeden Stand begebe und nachfrage, was sie genau machen.

Die Vorträge – das Herzstück der Veranstaltung

Kommen wir zu den Vorträgen. Das Problem jeder Veranstaltung – man kann sich nicht aufteilen und nicht jeden Vortrag anhören. Das gilt natürlich auch für den E-Commerce Day. Was ich grundsätzlich immer als Problem ansehe, wenn Vortragende die Chance als Werbeveranstaltung nutzen und der Mehrwert nicht in der Form geboten wird, wie erwarten werden könnte. Dazu komme ich aber später noch. Zum Glück war ich nicht alleine Vor ort, sonst hätte ich nur über wenige vorträge berichten können. Ich war mit einem Kollegen vor Ort, sodass wir einen guten Überblick über die Vorträge erhalten haben und ich die wesentlichen Dinge an dieser Stelle für euch zusammenfassen kann:

Vortrag: Update zu Kaufland Global Marketplace

Gerald Schönbucher ist Geschäftsführer von Kaufland. Nach ein paar allgemeinen Worten zeigte Gerald die Entwicklung in einem zunehmend schweren E-Commerce-Umfeld. Kaufland wächst zumindest, auch wenn nicht mehr so stark wir in den Jahren während oder vor Corona Pandemie. Weiteres Martkwachtum sieht Kaufland insbesondere im Ausland, wo sich die Rezension und die weiteren Auswirkungen in unterschiedlicher Form, meist aber nicht so gravierend, wie bei uns in Deutschland, zeigen.

Ein paar Zahlen, Daten, Fakten: Über alle Länder greifen mehr als 13 Mio. Menschen auf die Kaufland App zu. Jährlich kommen rund 30 Prozent wohl hinzu. Ziel mit der App ist der Omnichannel-Gedanke und die zunehmende Verscmelzung von Online- und Offline-Welt. Das die Krise insgesamt auch bei Kaufland angekommen ist, zeigen die Wachstumszahlen. 2019 und 2020 ist der Umsatz um 56 bzw. 133 Prozent gestiegen. Im vergangenen Jahr waren es gerade noch 3 Prozent.

Vortrag: KI-gestütztes Marketing: Die Zukunft des intelligenten Verkaufens

Zwei Google-Mitarbeiterinnen habe in ihrem kurzen Vortrag, die Zukunft des intelligenten Verkaufens aus Google’s Perspektive aufgezeigt. Was waren die Kernaussagen, die ich mir notiert habe?

Wenn wir mal den Blick in die Vergangenheit richten, dann gab es drei signifikante Veränderungen. Das Internet selbst, das gesamte Mobile-Business und seit kurzem verstärkt im Fokus – Künstliche Intelligenz (KI). Spannend war zu erfahren, dass jeden Tag rund 15 Prozent neue Fragestellungen an Google übermittelt werden. Eine unvorstellbare Größe, wie ich finde, da Google ja nicht erst seit ein paar Tagen online verfügbar und gefühlt jede Fragestellung mehrfach gestellt sein sollte. Die Herausforderung, auf alle an Google gestellten Fragen Antworten zu finden, kann man sich also vorstellen. Das Daten im E-Commerce wichtig sind, ist denke ich keine neue Erkenntnis mehr und wer seine Daten als Online-Händler im Griff hat, der hat viele Vorteile auf seiner Seite. Künstliche Intelligenz erweitert dieses Spektrum und bietet heute und in Zukunft ein viel größeres Potenzial und neue Möglichkeiten. Auch hier spielt die Qualität der Daten eine extrem wichtige Rolle.

Bereits seit 2015 arbeitet Google an dem Thema KI. In unterschiedlicher Tiefe und mit unterschiedlicher Zielsetzung. Bereits heute steckt mehr KI in der Google-Suche als viele vermuten. Zudem kommt das ganze Thema um das eigene Sprachmodell oder die neue Google SGE Suche, auf die viele Länder (wir in Deutschland noch nicht) bereits zugreifen können. Google SGE ist die Antwort auf Bings Integration von KI in die Suche der Suchmaschine.

Die Qualität der Daten für den richtigen Einsatz von KI ist die Grundlage

Die Möglichkeit, die KI uns bietet, ist enorm. Gerade Daten und KI werden in Zukunft wichtiger denn je und ein Unterscheidungsmerkmal innerhalb der Unternehmen darstellen. Die beiden Referentinnen gingen auf einen wichtigen Aspekt ein. Der Output von KI kann immer nur so gut sein, wie die Daten. Und damit ist nicht das Sprachmodell gemeint, sondern eben die Daten, die jedes Unternehmen hat und durch KI verarbeiten lassen kann.

Google arbeitet mit KI an unterschiedlichen Fronten. So kann KI beispielsweise 360 Grad Videos aus nur 6 Bildern generieren und die Usability und das Vertrauen in Produkte steigern. Google versucht an verschiedenen Stellen durch KI die Qualität an Informationen zu verbessern und sinnvoll anzureichern. Ob im Merchant-Center oder bei Produktbeschreibungen und Titel. Im Vortrag hieß es beispielsweise, dass saubere Merchant-Center-Daten zu einem Sichtbarkeitsgewinn (Impressionen) von bis zu 360 Prozent führen können.

In dem 30-Minutenvortrag wurde denke ich sehr klar, wie Google KI im E-Commerce-Umfeld, aber auch auf der eigenen Plattform nutzen kann. Beispielsweise für Produktbeschreibungen, Auswertungen und auch das Ausspielen von Ads.

Vortrag: Wie KI ihre Marketing-Strategie verbessern kann

In diesem Vortrag waren zwei Mitarbeiterinnen von Meta da. Sie gingen insbesondere auf das Potenzial ein und das Content immer mehr mithilfe von KI ausgesteuert wird. Im Vortrag sprachen Sie von „the goldan age of innovation“, was auch sehr gut zur Ausrichtung von Meta für die Zukunft passt. Denn die drei wichtigsten Themen für Meta sind:

  • KI
  • Smart Glases
  • Mixed Reality

Wenige Tage vor dem E-Commerce Day hatte Meta die aktuellen Nutzer- und Umsatzzahlen bekanntgegeben. 3,24 Mrd. aktive Nutzer weltweit. Mehr als 50 Prozent des ausgespielten Contents auf Instagram wird mithilfe von KI ausgesteuert. Tendenz steigend. Auch Facebook ist längst nicht tot, wie immer wieder mal behauptet wird. Es gab und gibt Verschiebungen, was Zielgruppe und Inhalt angeht. Reels, Kurzvideos prägen zunehmend die Social-Welt.

KI verbindet immer mehr Menschen

In allen Bereichen nimmt KI immer mehr Einfluss. KI richtig eingesetzt, kann Menschen noch besser zusammenführen. Davon bin ich auch überzeugt, wenn es dadurch gelingt, die Bedürfnisse und Interessen der Nutzer noch besser befriedigen zu können. Auch beim Thema Werbung kann KI Muster erkennen, eigenständige Optimierungen umsetzen und Kampagnen besser aussteuern. Bei Facebook spielt KI aber auch eine zunehmende Rolle bei Chat-Bots oder Business Messages.

Wohin die Reise führen kann, konnten wir im Vortrag auch sehen. Mithilfe des eigenen KI-Modells Llanda 3 soll es schon bald für uns möglich sein, aus Text, Bilder zu generieren und aus Bildern Videos entstehen zu lassen. Gerade in der Meta-Welt ein Szenario, was ich mir gut vorstellen kann, da auf den Plattformen unterschiedlich Formate dominieren. Stellt euch vor, die KI generiert aus meinem Text, Reels oder andere Content-Formate, die ich dann an meine Followerschaft weiterleiten kann. Abgestimtm auf die Kernformate der Plattformen und mit einer individuellen Note, was den Inhalt angeht.

Die KI kann aber noch viel mehr. Das KI-Modell wird Echtzeit Zugriff auf das Internet haben und Antworten auf Fragen, wie beispielsweise zu Restaurants, bestimmten Ort, Sehenswürdigkeiten oder Rezepte haben. Auch hieraus können in Bezug auf die Nutzung von Meta’s Dienste neue Optionen entstehen.

KI ist ein Game-Changer

KI ist kein kurzfristiger Hype. KI ist gekommen um zu bleiben und war auch bereits vor ChatGPT vorhanden. OpenAI und ChatGPT haben das Verständnis und das Potenzial entfacht und für uns Nutzer empfänglicher gemacht. Die neuen Möglichkeiten sind enorm. Im Vortrag wurde das Thema „KI ist ein Game Changer“ aus Sicht von Meta wie folgt erfasst:

  • KI wird Paid-Ads-Kampagnen maßgeblich verändern und Einfluss nehmen können
  • KI wird beim Thema Image-Generation immer besser und realistichere Bilder entwickeln können
  • Aber auch im Background wird KI immer mehr Einfluss auf Algorithmen und sonstige Themen nehmen

KI bietet bessere Kampagnenaussteuerung

Blicken wir auf ein paar Aspekte, die im Vortrag genannt wurden, die eine Marketing-Kampagne künftig im Wesentlichen verändern kann:

  • bessere ROAs (Return On Advertising Spend)
  • Neue Audiences können durch KI entdeckt werden, die man mit der reinen Targetingverwaltung bei Meta niemals entdeckt hätte.
  • Die Performance kann durch gezielte Optimierungen durch die KI verbessert werden
  • Aber auch die Erstellung neuer Creatives ist sicherlich ein Thema, insbesondere, auf die granularer Aussteuerung für die jeweiligen Zielgruppen

Was ist ein weiterer Trend im Social Media?

Social Experience ist hier das Stichwort. Der Trend geht immer mehr zum Entertainment. Und erfolgreicher snackable Content zeichnet sich immer mehr mit dem Entertainment-Faktor aus.

Reels ein Trend

Im Vortrag ging es dann konkret um Reels. Ein Format, was immer größerer Beliebtheit erfährt. Reels bieten snackable Inhalte, lange Videos liegen nicht mehr so im Trend. Mal abgesehen vielleicht von Youtube, wo man mit einer anderen Erwartungshaltung nach Themen sucht. Entertainment ist ein Muss in der „neuen“ Social Media Welt und hättet ihr gewusst, dass 80 Prozent der Generation GenZ ein Produkt kauft, dass sie zuvor entsprechend auf einer Social Media Plattform gesehen haben? Ein weiterer Erfolgsfaktor ist Authentizität, auch wenn ich das Wort in dem Zusammenhang nicht ganz so toll finde. Was ist Authentizität in dem Zusammenhang, wo hört sie auf bzw. beginnt diese?

Was ist sehr gut fand und im Vortrag auch nochmal gestützt wurde. Um erfolgreiche Reels zu produzieren, gerade im Business-Kontext, sind keine hochwertigen Filmkameras notwendig. Die gute Smartphone-Kamera reicht, viel wichtiger in dem Zusammenhang ist ein guter Ton und der Inhalt.

Metaverse ein Thema, aber aktuell geht es um Mixed Reality

Das Metaversum, worauf sich Meta ja explizit in den letzen Jahren drauf fokussiert hat, bleibt auch weiterhin ein Thema. Man hat aber scheinbar bei Meta erkannt, dass der Weg ins Metaversum noch eine Weile entfernt ist und es einige Teilstrecken geben wird, mit denen man den Weg angenehmer und vielleichg auch erfolgreicher gestalten kann. Es geht um Mixed Reality, was schlussendlich das gesamte Spektrum zwischen der physischen Welt bis hin zur virtuellen Realität abbildet. Wenn man so will handelt es sich um ein Mix aus einer rein virtuellen Erweiterung der echten Welt und einer vollständig virtuell erzeugten Welt. Hier und da kann ich einige Usecases mir vorstellen, bin aber gespannt, wie sich das Thema sukzessive in die Social-Media-Welt integrieren lassen.

Spannend war im Vortrag das Thema „RAY-BAN META SMART GLASSES“, was ein neuer Versuch (früher Google Glasses) ist, die unterschiedlichen Welten miteinander zu verknüpfen. Passt also perfekt mit dem Ziel, wofür Meta brennt. Und sobald eine Brille verfügbar ist, werde ich sie sicherlich testen und berichten.

Vortrag: Ohne Führung verlierst du das Spiel

In dem Interview hatten die Macher des E-Commerce Days mit Matthias Sammer einen Experten aus dem Fußball-Business eingeladen. Als ich von dem Titel erstmals las, war ich am Anfang skeptisch, wenngleich mir die Analogie des Themas für das Business insgesamt klar war. Um es vorwegzunehmen. Matthias Sammer ist ein toller Mensch, der sehr viel in seinem Leben reflektiert und vieles richtig gemacht hat. Ein Satz ist mir hängen geblieben, der wichtig ist:

„Der Geist in einem Unternehmen / Projekt lebt von Menschen“

Matthias Sammer

Es geht um Menschen, unabhängig in welcher Hierachiestufe man sich befindet. Jedem Menschen muss entsprechender Respekt entgegengebrcht werden.

Die drei Spielertypen in Analogie zum Unternehmertum

Aktuell wird ja viel über neue Arbeitswelten berichtet. Ein Thema ist auch der Wegfall von Hierachien. Klar, lässt sich darüber diskutieren, wie viele Hierachiestufen für ein Unternehmen relevant sind. Ganz ohne geht es aber nicht und ich finde Matthias Sammer hat ein tolles Bild gezeichnet, worauf es letztlich bei dem Hierachiegedanken ankommt und so auf die Businesswelt auch übertragbar ist.

Drei Hierachiestufen sind relevant

Den Leader muss es weiterhin geben. Matthias Sammer hat hier einen tollen Vergleich mit dem Fußball auf die Unternehmenswelt projiziert. Den Leader muss es am Ende des Tages weiterhin geben. Denn wenn alle Mitarbeitenden auf einer Hierachieeben arbeiten würden, wer entscheidet final und mit welcher Geschwindigkeit. Ist ein echter leader nicht im team, kann es zu Ungereihmtheiten und Trägheit kommen.

Neben dem Leader muss es im Team auch einen Teamplayer geben. Jeder unterstützt den anderen und alle arbeiten für ein Ziel. Sie verfolgen eine gemeinsame Vision und fühlen sich als Teammittglied wertgeschätzt und gebraucht.

Ein weiterer Spielertyp, der auch jedem Unternehmen gut tut, sind die Individualisten. Auch diese darf es geben, denn diese können den Unterschied ausmachen. Sie sind herausragend in dem, was sie leisten. Matthias Sammer hat sie als Freigeister bezeichnet. Sie wollen nicht führen, bringen aber überdurchschnittliche Leistung ins Unternehmen. Wenn man von Ihnen aufgrund ihrer Leistung, Führung erwartet, kann es sein, dass die eigene Leistung darunter leidet. Man muss also als Leader dafür Sorge tragen, zu erkennen, wer Freigeist ist und das Unternehmen nach vorne bringt, ohne unnötigen Druck aufzubauen.

Ein weiteres Aspekt, den Matthias in dem Zusammenhang herausgearbeitet hat. Hierarchie darf man nicht mit Diktatur verwecheln. Es geht vielmehr darum, die verschiedenen Spielertypen, die Matthias Sammer aufgezeigt hat, zu einem Team zu formen. Es geht aber auch um Geschwindigkeit, um den Blick über den gesamten Tellerrand. Das kann nicht jeder und liegt nicht jedem.

Ein tolles Gespräch, wo ich selbst viel mitnehmen und mich im Umgang mit meinem Team wiederfinden konnte.

Vortrag: Wandeln Sie Produktdaten in Gewinn um: Wie Sie relevanten Content rund um Produkte in eCommerce Kanäle ausspielen und dabei die Conversion erhöhen

Der größte Teil des Vortrags war leider intensive Werbung für das Tool Content-Serve, was etwa 90% der Präsentation ausmachte. Trotzdem wurden auch ein paar wichtige Informationen vermittelt. Zum Beispiel wurde betont, dass unzureichende Produktinformationen auf der Produktebene sich äußerst negativ auf den Kauf auswirken können. Ein konkretes Beispiel war ein Grill, bei dem in der Produktbeschreibung „Capacity 18“ stand, jedoch nicht deutlich wurde, welche Maßeinheit mit der Zahl 18 gemeint war.

Insgesamt wurde also deutlich, dass es für Unternehmen im E-Commerce entscheidend ist, sowohl umfassende Produktinformationen als auch geeignete Medieninhalte bereitzustellen, um die Kunden bei ihrer Kaufentscheidung bestmöglich zu unterstützen.

Vortrag: The Future of Tracking – Business in einer cookielosen Welt – Timo Aden

Der Vortrag war sehr dicht und informativ, jedoch etwas überladen, sodass der Redner nicht alle geplanten Themen behandeln konnte. Trotzdem konnte mein Kollege einige wichtige Informationen mitnehmen, insbesondere darüber, wie sich die Datenmenge im Internet in den letzten acht Jahren verzehnfacht hat. Viele dieser Daten sind jedoch entweder zu allgemein oder veraltet, was ihre Verarbeitung erschwert. Datenschutz stellt zudem eine große Herausforderung bei der Datenanalyse dar.

Der Redner referierte über die rechtliche Entwicklung im Bereich Datenschutzrichtlinien der letzten 24 Jahre und gab praktische Ratschläge zur Datenaufbereitung. Ein zentraler Fokus lag auf der Bedeutung von First-Party-Daten und der Umgehung von Datenschutz-Hindernissen.

Diese Vorgehensweise beschleunigt nicht nur die Website, sondern ermöglicht auch die Kontrolle über die Daten, bevor sie an Google übermittelt werden. Dies ist entscheidend für den Datenschutz.

Die Verwendung von Google Analytics 4 mit Server-Side-Tracking bietet somit eine effiziente Möglichkeit, qualitativ hochwertige Daten zu erfassen, während gleichzeitig Datenschutzrichtlinien eingehalten werden. Es ist wichtig, die Balance zwischen Leistung und Datenschutz zu finden, um sowohl die Website-Geschwindigkeit zu optimieren als auch die Datensicherheit zu gewährleisten.

Des Weiteren wurde der Consent Mode empfohlen, der ein erweitertes Setup ermöglicht, jedoch in Absprache mit dem Datenschutzbeauftragten des Unternehmens erfolgen sollte. Dadurch können mehr Daten analysiert werden, um die Kampagnen besser zu gestalten.

Wichtige Schritte im empfohlenen Prozess sind Datenharmonisierung, Audienzsegmentierung, User Journey Orchestration mit Berücksichtigung von Consent Orchestration, ID Stitching und Predictions. Aufgrund von Zeitmangel konnte der Redner diese Themen nicht ausführlich behandeln, betonte jedoch, dass der Aufbau dieses Prozesses sich automatisieren lässt und somit keine große Anstrengung erfordert, um Daten umfassend zu analysieren.

Vortrag: Dickes B: Ein Bahnhof mit Zukunft und was das mit eCommerce zu tun hat

In dem Vortrag wurde das innovative Konzept „The Box“ der Deutschen Bahn vorgestellt, welches darauf abzielt, an jedem Bahnhof eine Packstation einzurichten. Dies soll dazu beitragen, Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit zu fördern. Zudem wurden verschiedene Anwendungsfälle präsentiert, darunter die Möglichkeit, bei Hornbach kleine Bestellungen aufzugeben. Eine Kooperation mit Hornbach wurde bereits etabliert, bei der Bestellungen, die vor 11 Uhr morgens getätigt werden, am selben Nachmittag nach 15 Uhr an der Packstation abgeholt werden können. Ein weiteres Beispiel für einen Anwendungsfall sind Reiseutensilien wie Kinderausstattung, die für den Urlaub gemietet und am Bahnhof abgeholt sowie nach dem Urlaub wieder zurückgegeben werden können. Ebenso können Werkzeuge und technische Geräte ausgeliehen werden. 

Des Weiteren wurde der Begriff „Instant-Commerce“ erläutert, bei dem Produkte für ein bestimmtes Datum vorbestellt und an diesem Datum ohne lange Wartezeiten an der Packstation abgeholt werden können. Dieses Konzept bietet auch im Bereich Handwerk und Bau interessante Möglichkeiten, da es die Zuverlässigkeit von Lieferungen erhöhen und Verzögerungen auf Baustellen aufgrund von Lieferproblemen verhindern kann.

Die Deutsche Bahn ermöglicht es Unternehmen, ihr System in den eigenen Online-Shop zu integrieren, um die Option einer Packstation als Lieferziel anzubieten. Dieser Prozess scheint vergleichsweise unkompliziert zu sein und könnte dazu beitragen, die Effizienz und Kundenzufriedenheit zu steigern. Durch die Integration von Packstationen als Lieferoption wird die Lieferung von Waren schneller und zuverlässiger, was sowohl für Unternehmen als auch für Kunden von Vorteil ist.

Insgesamt bietet das Konzept von „The Box“ der Deutschen Bahn vielfältige Möglichkeiten zur Optimierung von Lieferprozessen und zur Förderung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Logistik. Es zeigt, wie innovative Ideen im Bereich des Lieferwesens dazu beitragen können, die Effizienz und Zuverlässigkeit von Lieferungen zu verbessern. Die Integration von Packstationen an Bahnhöfen könnte somit einen wichtigen Beitrag zur Zukunft der Logistikbranche leisten.

Vortrag: E-Commerce SEO 2024: Dein Tool-Kit für eine erfolgreiche SEO-Strategie

Der Vortrag begann mit einem Ausblick auf Google SGE und präsentierte Beispiele für SERPS sowie eine theoretische Vorschau darauf, wie Google in Zukunft aussehen könnte. Ein zentraler Punkt war die zunehmende Spezifität der Suchanfragen, die als natürliche Entwicklung betrachtet wird. Google entwickelt sich immer mehr zu einem Marktplatz, wodurch auch die Suchergebnisse spezifischer auf die jeweiligen Themen zugeschnitten werden. Im Bereich E-Commerce werden vermehrt Verkaufsinformationen angezeigt und es werden Filter- und Kategoriefunktionen sowie Organic Shopping eingeführt. Wie es letztendlich aber konkret aussehen wird bleibt abzuwarten.

Es ist daher ratsam, bereits jetzt entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel die Optimierung von Produktdetailseiten. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Qualität der Bilder, die eine hohe Auflösung und ein geeignetes Format aufweisen sollten, um das Produkt klar erkennbar darzustellen. Ebenso wichtig wie das Bild selbst ist der Alt-Text, der präzise beschreiben sollte, was auf dem Bild zu sehen ist, anstatt nur Kennzahlen oder Ziffern zu enthalten.

Es ist von großer Bedeutung, die Produktdaten im Merchant Center sorgfältig zu pflegen. Dies beinhaltet die regelmäßige Aktualisierung von Preisen und Verfügbarkeit sowie die Überprüfung dieser Daten im Produktfeed. Es ist wichtig, dass die Produkttitel die relevanten Eigenschaften des Produktes klar benennen, um potenziellen Kunden eine klare Vorstellung zu vermitteln.

Ein weiterer Ratschlag; für jedes Produkt eine GTIN zu verwenden. Diese globale Artikelidentifikationsnummer hilft nicht nur dabei, das Produkt eindeutig zu identifizieren, sondern verbessert auch die Auffindbarkeit in Suchergebnissen und erleichtert die Verknüpfung mit anderen Datenbanken.

Durch die regelmäßige Pflege und Optimierung der Produktdaten im Merchant Center kann die Sichtbarkeit und Performance der Produkte in Online-Shops deutlich gesteigert werden. Kunden erhalten so zuverlässige Informationen über Preise und Verfügbarkeit, was ihre Kaufentscheidung positiv beeinflussen kann.

Strukturierte Daten gewinnen zunehmend an Bedeutung und die Nutzung auf der Produktebene wird immer wichtiger. Es ist entscheidend, viele dieser strukturierten Daten effektiv zu nutzen. Ein weiterer essenzieller Aspekt ist, dass alle relevanten Informationen auf der oberen Hälfte der Produktdetailseite leicht zugänglich sind. Dadurch können Besucher sofort alle wichtigen Details erfassen, sobald sie die Seite aufrufen.

Auf der Produktdetailseite ist es besonders wichtig, dass die wesentlichen Informationen wie Produktbeschreibung, Preise, Verfügbarkeit und Kundenbewertungen sofort ersichtlich sind. Dies ermöglicht es Kunden, schnell die relevanten Informationen zu finden und eine informierte Kaufentscheidung zu treffen.

Des Weiteren wurde im Vortrag über den Umgang mit KI-Themen, die Zusammenführung von SEO Basics und die optimalen Strategien im Umgang mit Out-of-Stock-Produkten gesprochen. Es wurden auch Links zu Tools und Ressourcen geteilt, die im Rahmen des Vortrags erwähnt wurden.

Es ist kräftig Bewegung bei Google und die Auswirkungen werden wir spüren.

Vortrag: Händler stärken mit KI

Künstliche Intelligenz (KI) kann vielfältig eingesetzt werden, nicht nur zur Texterstellung, sondern auch zur Entwicklung intelligenter Algorithmen. Ein Beispiel dafür wäre die Implementierung eines Recommender-Systems in einem Shopsystem. Durch die Analyse von Kundenmerkmalen oder -verhalten können dem Nutzer gezielt weitere Produkte empfohlen werden. Des Weiteren kann KI auch in der Bildverarbeitung genutzt werden, um qualitativ hochwertige Bilder zu generieren, wie bereits in einem vorherigen Vortrag erwähnt wurde.

Im Kaufland Marketplace werden zwei Hauptarten von Künstlicher Intelligenz (KI) genutzt: Natural Language Processing (NLP) und Large Language Models (LLMs). NLPs analysieren und verstehen menschliche Sprache, was beispielsweise in Chatbots oder Sprachassistenten genutzt wird. Sie können Kundenanfragen bearbeiten, Sonderaktionen identifizieren und umsetzen. LLMs hingegen sind umfangreiche Modelle, die auf einer Vielzahl von Texten trainiert werden. Sie können komplexe Aufgaben wie das Erkennen von Fälschungen durchführen, indem sie Muster und Anomalien in Produktbeschreibungen identifizieren. Beide Arten von KI tragen dazu bei, Prozesse zu optimieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Insgesamt bietet KI viele Möglichkeiten für Unternehmen, ihre Prozesse zu optimieren und sich am Markt zu behaupten. Durch die Automatisierung von Aufgaben können Zeit und Ressourcen eingespart werden, während gleichzeitig die Qualität und Effizienz gesteigert wird.

Es ist wichtig, sich kontinuierlich über die neuesten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz zu informieren und diese gezielt in den eigenen Geschäftsprozessen einzusetzen. Nur so können Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig bleiben und den steigenden Anforderungen des Marktes gerecht werden. Mehr Infos findet ihr in einem separaten Artikel zu dem Thema.

Mein Fazit

Insgesamt hat mir der E-Commerce Day sehr gut gfallen. Die Location war super, die Vortragenden auch (mit ein wenig Ausnahmen) und insgesamt die Veranstaltung auf einem sehr guten Niveau. Das Ausstellerfeld hätte ich mir ein wenig mehr in der Breite gewünscht. Gefühlt ging es bei jedem dritten Stand um Fulfilment-Lösungen oder Internationalisierung. Der E-Commerce umfasst wesentlich mehr und hier hätte ich mir mehr Auswahl gewünscht.

Thomas Ottersbach

Thomas Ottersbach ist geschäftsführender Gesellschafter der PageRangers GmbH. Seit über 20 Jahren ist er im Online-Business aktiv und hat verschiedene Unternehmen erfolgreich aufgebaut und veräußert. Er ist zudem Herausgeber/Produzent des beliebten SEO Podcasts (www.seosenf.de). Mit dem Podcast "Digitales Unternehmertum" gibt er nicht nur seine eigenen Erfahrungen als Unternehmer weiter, sondern durch die vielen Interview-Gäste gibt es für die Zuhörer:innen maximale Inspiration und Wissenstransfer rund um die digitale Welt. Seit einiger Zeit dreht sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) das digitale Businessrad weiter. Auch hier ist Thomas Experte und hat ein eigenes Unternehmen in diesem Bereich aufgebaut.

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