Die Digitalisierung rückt immer weiter voran. Die Gesundheitsbranche – ein Bereich, der bisher eher als „konservativ“ galt, nimmt sich mehr und mehr den disruptiven Veränderungen an. Im heutigen Artikel möchte ich aufzeigen, wie beispielsweise Arztpraxen, aber auch Krankenhäuser und Therapeuten ihre internen Prozesse und Terminorganisation effektiver und nutzerfreundlicher gestalten können. Die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen läuft bereits und steckt doch noch am Anfang.
Termine direkt online anbieten
Wer kennt das nicht? Man ist krank und benötigt kurzfristig einen Termin beim Arzt, doch die Sprechstundenhilfe ist nur schwer im täglichen Praxisstress zu erreichen. Eine aktuelle Terminanfrage ist oft nicht direkt möglich. Besser wäre es, wenn man die freien Termine einfach online einsehen und buchen könnte. Der Nervfaktor, sowohl für das Praxisteam, aber insbesondere für die Patienten, würde wesentlich geringer ausfallen. Da heutzutage alles über das Smartphone läuft, ist eine mobile Lösung für die einfache Terminbuchung unterwegs unabdingbar. Auch für Ärzte würde dies das Terminmanagement erleichtern, transparenter gestalten und gleichzeitig Leerstände minimieren…
Es gibt bereits Anbieter, mit denen man neben der smarten Terminbuchung auch direkt auf der eigenen Website die nächsten verfügbaren Termine für die eigene Praxis online anzeigen lassen kann. Die Implementierung eines solchen Tools ist meist sehr einfach und bietet dem Nutzer einen echten Mehrwert. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Patient nicht nur zu den Öffnungszeiten, sondern rund um die Uhr Termine vereinbaren kann. Auch in anderen Branchen, wie dem Handwerk, ist eine Online-Terminvergabe immer mehr im Fokus.
Kommunikation mit Patienten
Nicht nur die reine Terminvergabe kann online abgewickelt werden: Terminbestätigungen, -veränderungen oder neu freigewordene Termine können den Patienten automatisiert und auf direktem Wege per SMS, Messenger oder Mail mitgeteilt werden. Auch für zukünftige Entwicklungen der Branche, etwa digitale Dokumente und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, ist so ein System bereits geeignet. Kurz gesagt kann so die Kommunikation zwischen Arztpraxen und den Patienten automatisiert, also weniger zeitintensiv, aber gleichzeitig kundenfreundlicher werden. Also ein echter Vorteil für beide Seiten.
Weitere Digitalisierungsbeispiele für Arztpraxen
Theoretisch sind der Digitalisierung nur wenige Grenzen gegeben. Basierend auf verschlüsselten Patientenprofilen, ähnlich den persönlichen Nutzerprofilen bei bspw. Onlineshops, können den Patienten Dokumente, Rezeptempfehlungen, Krankheitsverläufe und weiteres unkompliziert digital übermittelt werden. Dies bietet den Patienten maximale Transparenz und kann wiederum dem Praxisteam viel Stress ersparen. Statt vermehrten Nachfragen per Telefon oder vor Ort können die Patienten alle relevanten und geschützten Dokumente mit wenigen Klicks einsehen. Auch wenn dafür datenschutzrechtlich noch Hürden und Bedenken bestehen, liegt die Zukunft des Patientenmanagements wohl in solchen digitalen Plattformen. Je eher sich eine Praxis diesen Möglichkeiten öffnet, desto weniger Probleme wird sie mit der fortschreitenden Digitalisierung haben.
- Die Digitalisierung kann zudem auch intern zu einer Verbesserung der Prozesse führen. Welche Entwicklungen sind noch denkbar?
- Analoges Karteikartensystem könnte durch die digitale Akte ersetzt werden
- Arbeitspläne könnten digital erstellt, eingeteilt und abgesprochen werden
- Kommunikation im eigenen Team und zu anderen Praxen, Krankenhäusern, Fahrdiensten usw. kann deutlich vereinfacht werden
- Das Ausfüllen von Patientenfragebögen und Dokumenten könnte digital (und im Voraus) erfolgen und die Verarbeitung vereinfacht werden
Fazit
Die Digitalisierung kann für nahezu alle Branchen Verbesserungen der Prozesse bewirken. Wie in unserem Beispiel auch für Branchen, die eher als „konservativ“ gelten. Mit häufig sehr einfachen, aber effektiven Tools lassen sich Prozesse vereinfachen, Kommunikationswege automatisieren und verkürzen, Leerstände vermeiden und gleichzeitig den Patienten echte Mehrwerte bieten. Aber nicht nur das – wer auf digitale Lösungen und transparente Kommunikation setzt, wird dauerhaft das Vertrauen seiner Kunden/Patienten gewinnen und sie so viel enger an die eigene Praxis binden können. Und das insbesondere in einer Zeit, wo eben noch nicht alle auf den „digitalen Zug“ aufspringen.