Es ist immer wieder spannend mit den unterschiedlichsten Unternehmern über ihre Geschäftsidee zu sprechen und zu sehen, wie sich das eigene Unternehme seit Gründung verändert hat. Nicht selten ist es so, dass die Ursprungsidee der Impuls für das unternehmerische Denken und Handeln war. Von der Idee selbst findet sich aber nur wenig noch im heutigen Geschäftsmodell wieder.
Ähnlich erging es den beiden Gründen Anke Hoffmann und Arash Jalali, als sie bereits vor gut fünf Jahren mit einer Idee ins Unternehmertum gestartet sind. Von der damaligen Idee ist heute nicht mehr viel zu sehen. Selbst der Name des Unternehmens und des Shops wurde umbenannt.
Seither hat sich einiges getan und die beiden haben mit ihrem Team den B2B Online-Shop Profishop.de entwickelt, der in diesem Jahr die 20 Millionen Euro Umsatzgrenze übertreffen soll. Bis zum Ende des Jahres wollen die beiden Gründer ihre Produktsortiment von C-Gütern von 300.000 auf knapp eine Millionen Produkte erweitern. Eine tolle Entwicklung und das sogar ohne eigenes Lager. Dabei geht der Trend im Ecommerce eigentlich in eine andere Richtung und die großen Player wollen ihre Logistik selbst in der Hand haben. Amazon, Zalando und Co. investieren mehr und mehr in eigene Lagerhallen und Infrastruktur, um die Kunden künftig noch schneller und transparenter bedienen zu können. Wie Arash uns im Podcast erklärt, sieht er diese Notwendigkeit noch nicht und versucht so schlank wie möglich das Unternehmen weiter zu entwickeln.
Der Markt an C-Gütern in B2B Markt
Der Markt von industriellen Gebrauchs- und Verbrauchsgütern ist mit 135 Milliarden EUR in Europa riesig. Im Vergleich dazu kommt der Fashion-Markt auf ein Volumen von 175 Milliarden EUR. Das Potenzial ist riesig, da Online erst ein sehr kleiner Anteil von rund 15% abgebildet wird. Insgesamt ist die Branche doch sehr analog getrieben. Wie genau das aussieht, erzählt uns Arash sehr schön im Podcast.
Mit Google Shopping das Business sukzessiv aufgebaut
Der wichtigste Kanal zum Aufbau des Profishops war Google Shopping, also der SEM-Bereich. Mit den Jahren sind dann alle weiteren Kanäle hinzugekommen und so ist man heute sehr breit aufgestellt und versucht die unterschiedlichen Marketing-Kanäle zu nutzen.
Auch das Thema SEO (Suchmaschinenoptimierung) ist mittlerweile ein wichtiges Thema. Insbesondere der Fokus auf Markenwelten und Markenseiten sowie Optimierungen auf Kategorieebene sind ein Fokus für die eigene SEO-Arbeit.
Interessant ist, nach welchen Kriterien der Profishop Online-Werbung aussteuert. Wie genau, erfahrt ihr natürlich ebenfalls im Podcast.
Customer Journey im B2B unterscheidet sich!
Ein wichtiger Faktor ist, dass sich die Customer Journey bei vielen B2B-Branchen von klassischen B2C-Journeys unterscheidet. Bis ein Konsument Schuhe oder Fashionprodukte kauft, werden einige Touchpoints besucht und die Herausforderung der B2C-Händler liegt darin, für die relevantesten Toupoints entsprechende Inhalte anzubieten und auf sich aufmerksam zu machen. Im Segment, indem sich der Profishop bewegt, werden vom Erstbesuch bis zum Kauf meist nur drei Touchpoints notwendig. Also eine ganz andere Voraussetzung und Herangehensweise als im B2C letztlich. Das ist wichtig und wie Arash sehr schön erläutert, ist es wichtig, auf die Kunden zu hören, sich anzupassen und den Neukunden letztlich zu binden. Eine ganz besondere Herausforderung letztlich für jeden Shopbetreiber.
Service und Kundenbindung stehen im Fokus
Sehr spannend zu erfahren war, dass sich Profishop.de in den letzten Jahren immer mehr den Anforderungen der Zielgruppe angepasst hat, ohne den Weg des eigenen Online-Shops zu verlassen. Dennoch ist es noch heute so, dass rund 40 Prozent der Bestandskunden ihre weiteren Bestellungen offline – via Telefon oder Fax platzieren. Der Online-Shop dienst praktisch als wichtiger Vertriebs und Neukundenkanal. Eine völlig andere Welt und Voraussetzung, wenn man einen klassischen B2C Online-Shop dagegen sieht.
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