Influencer-Marketing hat sich vom belächelten „Nice-to-have“ zum festen Bestandteil vieler Marketingstrategien entwickelt – doch zwischen Hype und Realität liegt ein schmaler Grat. Im Gespräch mit Jannik Tanner, Gründer einer spezialisierten Influencer-Agentur und ehemaliger Director of Sales bei Snocks, wird klar: Der Kanal ist längst erwachsen geworden – vorausgesetzt, man nutzt ihn richtig.
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Vom Hype zur Disziplin: Influencer-Marketing mit Performance-Fokus
Lange galt Influencer-Marketing als unscharf messbarer Branding-Kanal – doch das hat sich gewandelt. Yannick beschreibt im Gespräch, wie sich der Markt professionalisiert hat: „Früher haben viele Brands einfach mal ‚Creator gebucht‘. Heute ist das Influencer-Marketing für viele ein echter Performance-Kanal mit klaren KPIs und Budgetverantwortung.“
Gerade D2C-Brands setzen immer stärker auf Stories, statt auf Reels oder Feedposts – und das aus gutem Grund. Stories bieten exakte Einblicke in Reichweite, Interaktion und Zielgruppen-Daten. Reels hingegen sind schwer zu kontrollieren, da sie oft virale Reichweiten erzeugen, die aber nicht zur Zielgruppe passen.
Plattformwahl: Wo Influencer-Marketing wirklich funktioniert
Ein zentraler Punkt: Nicht jede Plattform eignet sich für jedes Produkt. Yannick setzt mit seiner Agentur bewusst auf Instagram-Stories, YouTube-Placements und – je nach Produkt – auch Twitch. TikTok hingegen spielt im Setup keine Rolle: zu unvorhersehbar, zu schlecht messbar.
Für erklärungsbedürftige Produkte empfiehlt Yannick YouTube – idealerweise mit sogenannten „dedicated Videos“ oder als kurzer Pre-Roll im Hauptvideo eines passenden Creators. Instagram-Stories eignen sich hingegen hervorragend für direkte Produktempfehlungen, Rabattaktionen und eine starke Call-to-Action.
Zielgruppe und Kanalfit: Kein Influencer für alles
Nicht jedes Produkt eignet sich für Influencer-Marketing – und nicht jeder Influencer passt zum Produkt. Entscheidend sei laut Yannick, ob der Creator das Produkt glaubhaft verkörpern kann. Besonders im B2B-Bereich lohne sich ein Blick auf Plattformen wie LinkedIn oder Business-nahes YouTube – vorausgesetzt, das Produkt erfüllt einen echten Use Case.
Selbst für scheinbar untypische Produkte wie Powerstations oder Hochzeitsanzüge konnten in der Vergangenheit erfolgreiche Kampagnen umgesetzt werden – immer dann, wenn Zielgruppe, Plattform und Creator zusammenpassten.
Budget & Testing: So gelingt der Einstieg
Yannick empfiehlt für einen professionellen Einstieg eine Testphase von mindestens drei Monaten mit einem Budget zwischen 15.000 und 30.000 €. Ziel: mindestens 8–12 Creator testen, um belastbare Erkenntnisse zu gewinnen. „Nicht jeder wird funktionieren – das ist normal“, sagt Yannick. Erfolgreiche Creator sollten anschließend wiedergebucht werden.
Auch das Pricing ist planbarer als oft vermutet. Gängige TKPs (Tausender-Kontaktpreise) auf Instagram liegen zwischen 25 € und 50 €, wobei bei professioneller Vorauswahl über Tools wie Storyclash die Qualität und Passung der Profile deutlich gesteigert werden kann.
Erfolg messbar machen – auch ohne Performance-Kanal?
„Was nicht messbar ist, wird gestrichen“ – dieser Gedanke begleitet viele Marketer in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Yannicks Antwort darauf ist klar: Influencer-Marketing kann – und sollte – messbar gemacht werden. UTM-Parameter, Rabattcodes, Shopify-Tracking und klare Auswertungstools ermöglichen eine solide Attribution. Wer auf gut Glück Creator bucht, zahlt am Ende darauf.
Fazit
Influencer-Marketing ist kein Spielplatz mehr für Marken mit großem Werbebudget und wenig Anspruch. Richtig eingesetzt, kann es ein hochwirksamer Performance-Kanal sein – messbar, skalierbar und emotional wirksam. Die Voraussetzungen: ein strategischer Ansatz, klare Zielsetzungen, datenbasierte Creator-Auswahl und ein realistisch kalkuliertes Testbudget.
Der Podcast mit Yannick zeigt deutlich: Wer Influencer-Marketing nicht mehr nur als Branding-Experiment versteht, sondern es in den Marketing-Mix integriert wie Google Ads oder Meta-Kampagnen, kann nachhaltige Erfolge erzielen – auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten.
Es lohnt sich, genauer hinzusehen, zu testen und aus echten Zahlen zu lernen. Denn mit dem richtigen Setup wird aus vermeintlichem Hype echte Wirkung.
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