14. April 2025

Monatsrückblick: Aldi geht Offline, Tik Tok Shop eröffnet, Kartenzahlung und deutsche Konjunktur #539

Einmal im Monat gibt es einen kurzen Rückblick und ich stelle euch kuratierte News, spannende Informationen bzw. Geschichten aus dem vergangenen Monat in einer Podcast-Episode vor. Ich stelle euch aber nicht nur die News kurz und knackig vor, sondern kommentiere diese auch entsprechend. Themenschwerpunkte sind allgemeine Themen rund um das Unternehmertum, digitales Marketing, KI, produktives Arbeiten und hier und da kann es auch mal um Tools gehen.

E-Commerce & Handel

Ein überraschender Schritt kam von Aldi: Der Discounter stellt zum 30. September 2025 seinen gemeinsamen Onlineshop von Aldi Nord und Süd ein. Seit 2021 wurden dort vorrangig Non-Food-Produkte wie Küchengeräte und Technikartikel verkauft. Der Umsatz lag 2023 bei 34 Millionen Euro – allerdings mit einem Verlust von rund 5 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 9 Millionen, der Verlust konnte also bereits reduziert werden. Dennoch hat sich Aldi nun entschieden, sich wieder auf das stationäre Kerngeschäft zu konzentrieren. Die Entscheidung wirft Fragen zur digitalen Kompetenz auf – insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern wie Lidl, die sich digital breiter aufstellen. Quelle

TikTok Shop – Social Commerce auf neuem Level

Pünktlich zum Monatsende startete der TikTok Shop in Deutschland – zeitgleich auch in Frankreich und Italien. Rund 24 Millionen TikTok-Nutzer:innen hierzulande können nun direkt in der App einkaufen. Der Fokus liegt zunächst auf Fashion, Kosmetik, Technik und Lifestyle-Produkten. Marken wie About You oder Nivea sind bereits mit dabei. Besonders spannend: TikTok übernimmt auf Wunsch sogar Logistik, Lagerung und Versand. Damit verändert die Plattform das Spiel im Social Commerce – der Begriff „Social Commerce auf Steroiden“ scheint durchaus passend. Quelle

Open AI mit 40 Mrd. Dollar Finanzierung

Auch im Bereich KI gab es im März wieder einige bemerkenswerte Entwicklungen. OpenAI sicherte sich frisches Kapital in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen wird damit mit rund 300 Milliarden US-Dollar bewertet. Softbank führte die Runde an und investierte allein 7,5 Milliarden. Weitere 30 Milliarden sollen allerdings nur fließen, wenn OpenAI bis Ende des Jahres zur „for-profit“ Organisation umstrukturiert wird – ein Bruch mit den ursprünglichen Non-Profit-Wurzeln. Parallel dazu veröffentlichte OpenAI einen deutlich verbesserten Bildgenerator, der auch in der kostenlosen Version beeindruckende Resultate liefert. Auch im Videobereich mit dem Tool „Sora“ geht es weiter voran. Quelle

Doch nicht nur OpenAI war aktiv. Google hat seine sogenannten AI Overviews in Deutschland eingeführt. Bei vielen Suchanfragen erscheinen nun KI-generierte Antworten direkt über den klassischen Suchergebnissen – inklusive Quellenangaben. Für Unternehmen stellt sich nun die Frage, wie man Sichtbarkeit in dieser neuen Form der Ergebnisanzeige gewinnen kann. Quelle

Wirtschaft & Unternehmertum

Der Ökonom Marcel Fratzscher äußerte sich besorgt zur aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Die Unsicherheit durch internationale Handelskonflikte und fehlende Planungssicherheit hemmt Investitionen. Zwar sei Deutschland mit Handelszöllen grundsätzlich vertraut, doch die Unklarheit über zukünftige Bedingungen sorge für Zurückhaltung in der Wirtschaft. Fratzscher erwartet eine andauernde Rezession über zwei Jahre, mit leichtem Wachstum erst wieder ab 2025. Quelle

Ein weiterer spannender Impuls kam vom Handelsblatt: Dort wurde thematisiert, dass Unternehmen in der Krise wie Gründer agieren sollten. Gemeint ist damit, dass Führung heute mehr bedeutet als nur Zahlenverständnis. Gefordert sind Präsenz, Verantwortungsbewusstsein und ein tiefes Produktverständnis. Der Artikel kritisiert überkomplexe Managementstrukturen und ruft zu einer Rückbesinnung auf unternehmerische Tugenden auf. Quelle

Bezahlen im Wandel – Kartenzahlung überholt Bargeld

Eine Meldung mit Signalwirkung kommt aus Chemnitz: Kartenzahlung hat erstmals Bargeld als meistgenutzte Zahlungsmethode in Deutschland abgelöst. 93 % der Menschen nutzten 2024 Kartenzahlung, Bargeld kam auf 88 %. Besonders die junge Generation setzt auf kontaktlose Zahlmethoden über Smartphone und Smartwatch. Prognosen gehen davon aus, dass Bargeld bis 2030 nur noch einen Anteil von 27 % am Zahlungsverkehr haben wird. Dennoch gibt es immer noch viele Geschäfte – auch in Großstädten – die Kartenzahlung nicht anbieten. Für viele Konsument:innen unverständlich und ein deutliches Zeichen dafür, dass ein Umdenken überfällig ist. Quelle

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Thomas Ottersbach

Thomas Ottersbach ist geschäftsführender Gesellschafter der PageRangers GmbH. Seit über 20 Jahren ist er im Online-Business aktiv und hat verschiedene Unternehmen erfolgreich aufgebaut und veräußert. Er ist zudem Herausgeber/Produzent des beliebten SEO Podcasts (www.seosenf.de). Mit dem Podcast "Digitales Unternehmertum" gibt er nicht nur seine eigenen Erfahrungen als Unternehmer weiter, sondern durch die vielen Interview-Gäste gibt es für die Zuhörer:innen maximale Inspiration und Wissenstransfer rund um die digitale Welt. Seit einiger Zeit dreht sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) das digitale Businessrad weiter. Auch hier ist Thomas Experte und hat ein eigenes Unternehmen in diesem Bereich aufgebaut.

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