27. Juli 2024

8 Tipps für das perfekte Video bei Facebook #119

Facebook Videos

Facebook hat dieser Tage einige größere Probleme. Das Thema mit den Daten und Cambridge Analytica soll aber heute nicht unser Thema sein. Wenn ihr aber auch zu dem Thema meine Meinung wissen wollte, den ein oder anderen Rat, wie man in der aktuellen Phase als Unternehmen mit der Situation umgehen sollte, dann kontaktiert mich gerne. Entweder unterhalb dieses Artikels, gerne auch bei Facebook auf der Facebook-Seite von Digitales-Unternehmertum.

Fakt ist, das Leben geht weiter, auch bei Facebook und für uns Unternehmer. Auch, wenn dieser Tage immer wieder mal zu lesen ist, dass die ein oder andere Firma den Account bei Facebook gelöscht hat, wird es weitergehen – insbesondere für KMUs, die eine hervorragende Möglichkeit haben, auf Facebook direkt mit der eigenen Zielgruppe zu interagieren.

Facebook hatte vor einiger Zeit angekündigt, den Facebook Algorithmus zu verändern und die Timeline der Nutzer praktisch aufzuräumen. News und Posts von Freunden werden wieder verstärkt in den Vordergrund rücken. Für uns Unternehmer bedeutet die Veränderung von Facebook, dass wir weniger organische Reichweite erzielen und uns überlegen müssen, wir wir die fehlende Reichweite letztlich auffangen können. Eine Möglichkeit sind sicherlich Facebook-Ads, also kommerzielle Werbeanzeigen, die gezielt in der Zielgruppe geschaltet werden können. Um dieses Thema soll es aber heute nicht gehen.

Vielmehr soll es heute darum gehen, wie man trotz der Änderung am Facebook Algorithmus dennoch organische Reichweitze weiterhin aufbauen kann. Vielleicht nicht mehr in den Dimensionen wie früher, dennoch gibt es die Möglichkeit noch.

Bereits im vergangen Jahr hat eine Studie von BuzzSumo gezeigt, dass die Engagement Rate bei Facebook durchschnittlich um 20 Prozent gesunken ist. Als Grundlage damals wurden 880 Millionen Facebook Posts diesbezüglich ausgewertet. Die Veränderung war also längst gekennzeichnet.

Was genau auf Facebook noch funktioniert, was nicht, werden wir im weiteren Verlauf besprechen. Bevor wir das aber machen, sollten wir die verschiedenen Content-Formate, die Facebook seinen Nutzern anbietet, kurz noch einmal durchgehen und besprechen.

Content Formate für Facebook überdenken

Was Facebook angeht, gilt es die richtigen Formate bzw. Content-Kombinationen zu finden, damit die eigene Zielgruppe den Content konsumiert und damit interagiert. Denn Interaktion, also das Teilen, Kommentieren und Liken sind wichtige Trustelemente für Facebook – und das wird sich künftig auch nicht verändern. Je nach Einsatz des Contentformates lassen sich unterschiedliche Werte bei der organischen Reichweite feststellen. Schauen wir uns die einzelnen Content-Formate wir angedeutet, kurz an:

Text-Postings

Die gängigste Form sind Textpostings, also rein textbasierte Inhalte. Reine Textpostings haben kaum noch Relevanz, zumindest im Vergleich zu den anderen Formaten. Die organische Reichweite ist meist am geringsten, wenn Text als ausschließliches Content-Format eingesetzt wird.

Link-Postings

Links können natürlich auch bei Google kommuniziert werden. Einfach aber nur einen Link, ohne jeglichen Kommentar oder Hinweis zu posten, ist nicht zielführend. Zwar wird automatisch ein Vorschaubild bei Facebook angezeigt, dennoch würde ich einen reinen Link Post nicht umsetzen.

Bilder-Postings

Eine gute Kombination mit Text sind Bilder. Bilder sagen mehr als Tausend Worte. Bilder können in verschiedenen Funktionen bei Facebook eingesetzt werden. Bilder transformieren Informationen – schneller als Text und es gibt verschiedene Funktionen für Bildpostings (einzelnes Bild, Album, Slideshow etc.). Aber auch hier muss man sagen, dass die organische Reichweite bei Bildern stark nachgelassen hat.

Video-Postings

Videos sind mit das wichtigste Content-Element bei Facebook. Einfach nur Videos verlinken, z.B YouTube- Videos, ist nicht effizient. Vielmehr geht es Facebook darum, Videos auf der eigenen Plattform zu pushen. Wenn ihr Videos produziert, solltet ihr diese direkt bei Facebook hochladen. Das honoriert Facebook. Am besten und mit der größten Reichweite aktuell versehen, sind Live-Videos, die einfach mit Smartphone oder einem anderen Device umgesetzt werden können. Live Videos haben eine wesentlich höhere Interaktionsrate als die anderen zuvor genannten Contentformen. Sie sind einfach umsetzbar, müssen nicht perfekt sein und erzielen eine große Wirkung. Für Live-Videos gibt es unterschiedliche Szenerien, wie man diese geschickt einsetzen kann. Beispielsweise ein Livestream von der Messe, Interview mit Produktdesigner, Vorstellung von Mitarbeitern, Produktionsstätten, etc.

Selbstverständlich kann auch die Kombination der verschiedenen Comtentformen eine Option sein, um möglichst hohe Interaktionsraten mit der eigenen Zielgruppe zu erzielen. Das solltet ihr testen und schauen, welche Varianten und Content-Formate am besten bei euren Fans ankommen.

8 Tipps für den perfekten Video-Conten bei Facebook

Videos funktionieren bei Facebook. Das haben wir besprochen. Nun gilt es einige Regeln, im Umgang mit Video, zu beachten. Ich habe euch 8 Tipps mitgebracht, worauf ihr unbedingt achten solltet:

Video-Format – hochkant oder quer?

Grundsätzlich ist die Empfehlung ein Video im Querformat aufzunehmen. Bei Snapshot oder andern Social Networks, werden aber auch häufig Videos hochkant aufgezeichnet und publiziert. Das ist letztlich der Tatsache geschuldet, dass die meisten Menschen ihr Smartphone hochkant halten, wenn sie einen Schnappschuss aufnehmen. Ich schaue mir auf Facebook lieber Videos an, die im Querformat aufgenommen werden. Es wirkt auf mich einfach professioneller, bietet mehr Fläche und solltet für die meisten Nutzer auch das bessere Format darstellen. Aber auch das Hochkantformat hat seine Relevanz und insbesondere bei der jüngeren Zielgruppe kann auch das Format sinnvoll sein. Einfach testen und auf die eigene Zielgruppe hören.

Qualität des Videos

Ganz wichtig ist die Videoqualität des Videos. Es muss nicht in 4K sein, dennoch sollte es aber zumindest HD, besser noch Full-HD sein. Je besser die Qualität, desto besser ist es für das Gesamtpaket. Eine wirkliche Vorgabe gibt es hier aber nicht.

Videolänge bei Facebook

Es gibt verschiedene Studien, die untersucht haben wollen, was letztlich die optimale Länge auf den jeweiligen Social Networks ist. Ich persönlich halte von diesen Studien nicht viel, da es aus meiner Sicht nicht die optimale Länge gibt. Ein Live-Video kann gerne mal was länger sein. Und auch sonst hängt es vom Inhalt und der Qualität des Contents ab. Grundsätzlich sollten im Business aber die Videos kurz und knapp gehalten werden und auf den Punkt gebracht die Botschaft kommuniziert werden.

Die Studie von BuzzSumo ist der Auffassung, dass Videos um die 60-90 Sekunden die meiste Interaktionsrate erhalten. Bei Live-Videos sieht es anders aus. hier sollte man mindestens 15, besser noch 20 Minuten auf Sendung sein, um möglichst viel Engagement rauszuholen. Gerade zu Beginn dauert es meist etwas, bis eure Nutzer informiert und sich praktisch auf Liveschaltung draufgeschaltet haben.

Am besten testen und individuell schauen, welchen Content man anbieten kann und wie sich Interaktionsraten bei unterschiedlichen Videolängen verändern.

Der Ton

Grundsätzlich ist neben der Qualität des Videos die Tonqualität schon recht wichtig. Anders als bei Imagevideos oder auch auf anderen Videoplattformen, ist die Qualität aber nicht ganz so entscheidend. Häufig werden Videos nun mal mit dem Smartphone oder Tablet umgesetzt und da hat man nicht immer die beste Tonqualität.

Der Schnitt

Wenn ihr kein Live-Video umsetzt, solltet ihr schon schauen, ob man über einen geschickten Videoschnitt das Video noch interessanter gestalten kann. Manchmal ist ein Video zu langatmig. Der Schnitt kann helfen. Musik – wenn angebracht – kann ebenfalls Wunder wirken und ein Video noch interessanter aussehen lassen.

Untertitel

Der Untertitel wird sehr häufig unterschätzt, also das Gesprochene in Schriftform unterhalb des Videos anzeigen zu lassen. Facebook Videos werden ohne Ton zunächst angezeigt, der Untertitel kann helfen, neugierig auf mehr zu machen. Ihr könnt einen Untertitel entweder über das Hochladen von SRT-Dateien oder manuell über Tools in das Facebook-Video integrieren.

Posting

Das eigentliche Posting des Videos, flankiert mit Text, der neugierig auf das Video machen soll, ist ebenfalls sehr wichtig. Es reicht meist nicht nur ein hochwertiges Video zu produzieren, sondern auch der Teaser ist letztlich sehr, sehr wichtig. Es geht um Content, hochwertigen Content, der auf allen Ebenen zum Tragen kommen sollte.

Titel & Beschreibung

Jedem Video kann man zudem einen eigenen Titel und eine Beschreibung hinzufügen. Ein knackier Title und eine Beschreibung, die Lust auf mehr macht. Wichtig ist aber, dass ihr nichts versprechen solltet, was ihr im Video letztlich nicht halten könnt. Das enttäuscht den Nutzer und wird letztlich auch dazu führen, dass die Sehdauer sehr gering ausfällt. Und ob diese bereits heute, ähnlich wie bei YouTube, eine Art Rankingfaktor ist und darüber entscheidet, ob ein Video mehr oder weniger gepushed wird, kann ich nicht sagen. Vorstellbar ist es aber.

Regelmäßigkeit

Was ebenfalls wichtig ist, dass ihr regelmäßig Inhalte, also auch Videoinhalte bei Facebook postet. Das sorgt dafür, dass die organische Reichweite regelmäßíg ausgeschöpft und die Reichweite für das eigene Business genutzt werden kann. Gerade das regelmäßige Posten ist wichtig und aufgrund der Veränderung noch wichtiger geworden. Um ähnliche organische Reichwetien wie früher zu erzielen, muss der Aufwand letztlich erhöht werden. Andernfalls ist die Option natürlich, Facebook Ads zu schalten und fehlende organische Reichweite so aufzufangen. Die Kombination könnte es sein.

Rechtliche Aspekte beachten

Wer Videos produziert, muss sich auch mit rechtlichen Aspekten beschäftigen. Facebook ist aktuell in Verhandlungen mit Musiklabels. Beispielsweise mit Universal Music, sodass man bald auch bekannte Songs in seine Videos integrieren und damit die Qualität erhöhen kann. Das würde die Qualität der Videos nochmals auf eine andere Ebene heben. Es gibt noch einige andere rechtliche Aspekte. An dieser Stelle muss der Hinweis kommen, dass ich keine umfassende und vollständige Rechtsberatung umsetzen kann. Ihr solltet euch – um auf Nummer sicher zu gehen, immer rechtliche Unterstützung holen. Ein wichtiger rechtlicher Aspekt, auf den ich hinweisen möchte. Solltet ihr Videos von unterwegs aufnehmen oder gar live bei Facebook zeigen, dann beachtet unbedingt auch das Persönlichkeitsrecht.

Fazit

Facebook hat dieser Tage sicherlich einige gravierende Probleme. Dennoch wird es so sein, dass Facebook als Social Network ein wichtiger Kanal für KMUs bleiben wird. Es wird Veränderungen geben, dennoch wird es so sein, dass man die eigene Zielgruppe ohne Umwege ansprechen und mit dieser interagieren kann. Die Veränderung am Algorithmus ist für Unternehmen sicherlich keine positive Maßnahme. Resignation ist die falsche Antwort auf die Veränderung, da Facebook immer noch ein relevanter Kanal im Marketingmix sein wird. Es gibt Möglichkeiten, wie man die rückläufige organische Reichweite auffangen kann.

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Thomas Ottersbach

Thomas Ottersbach ist geschäftsführender Gesellschafter der PageRangers GmbH. Seit über 20 Jahren ist er im Online-Business aktiv und hat verschiedene Unternehmen erfolgreich aufgebaut und veräußert. Er ist zudem Herausgeber/Produzent des beliebten SEO Podcasts (www.seosenf.de). Mit dem Podcast "Digitales Unternehmertum" gibt er nicht nur seine eigenen Erfahrungen als Unternehmer weiter, sondern durch die vielen Interview-Gäste gibt es für die Zuhörer:innen maximale Inspiration und Wissenstransfer rund um die digitale Welt. Seit einiger Zeit dreht sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) das digitale Businessrad weiter. Auch hier ist Thomas Experte und hat ein eigenes Unternehmen in diesem Bereich aufgebaut.

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