29. März 2024

Facebook Algorithmus geändert, was bedeutet das für die organische Reichweite? #107

Facebook neuer Feed

Vor ein paar Wochen hat Facebook Gründer Marc Zuckerberg angekündigt, massive Veränderung am Facebook Algorithmus vornehmen zu werden. Hintergrund für die Ankündigung ist der massive Zuwachs von News oder Unternehmnsposts in den jeweiligen Timelines der Nutzer. Eigentlich keine wirklich richtige Neuerung, da Anzeichen in den letzten Wochen mehr und mehr zu sehen waren.

Der Facebook Algorithmus bisher

Marc Zuckerberg will 12 Jahre nach der Gründung mit Facebook wieder mehr zu den Ursprüngen zurück. Am 29. Januar kündigte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg an, dass Facebook sich mehr in Zukunft wieder stärker auf private Personen und deren Interessen, und weniger auf das Verbreiten medialer Inhalte fokussieren will. Das bedeutet konkret, Beiträge von Freunden haben Vorrang, abonnierte Seiten das Nachsehen.

Marc Zuckerberg selbst hat die Veränderung so begründet.

„Wir haben Facebook aufgebaut, um Menschen dabei zu helfen, in Verbindung zu bleiben, und um uns näher zusammenzubringen mit den Menschen, die uns wichtig sind“.

Letztlich schuld an der Entwicklung hatte der Facebook Algorithmus selbst, der das Nutzerinteresse stets mehr und mehr in den Vordergrund stellte. Wenn man soll will, ist der Facebook Algorithmus nichts anderes als ein personalisierter Filter, der jene Inhalte anzeigen sollte, die mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Nutzer gefielen. Die Frage ist nun, wird Marc Zuckerberg die Aktivitätsraten damit wieder steigern können und auch das junge Zielpublikum wieder verstärkt auf die Plattform bringen können?

User Engagement als zentrales Bewertungskriterium

Das zentrale Bewertungskriterium für organische Reichweite bei Facebook war und ist das User Engagement, also Likes, Kommentare oder das Teilen von Inhalten. Wer also eine eigene aktive COMMUNITY vorzuweisen hat, relevante und hochwertige Inhalts produzierte, erzielte in der Regel auch eine signifikante organische Reichweite. Sammelten Inhalte nur wenig Interaktion, fielen die Postings meist direkt hinten herunter und die organische Reichweite blieb aus.

Weitere Änderungen am News Feed

Eine weitere Änderung kündigte Marc Zuckerberg ebenfalls noch an. Und zwar sollen neben den Nachrichten der Freunde, auch lokale Nachrichten mehr und mehr in der Timeline der Nutzer zu sehen sein. Das ist wiederum für lokal agierende Firmen sehr interessant, sofern sie über ein aktives und großes Netzwerk bzw. eine Facebook-Community verfügen.

Machtlos durch den neuen Algorithmus?

Grundsätzlich haben mich viele Fragen erreicht, ob man als Unternehmen künftig gezwungen ist, ausschließlich auf Facebook-Werbung zu setzen, um auf Reichweite in der Zielgruppe zu erhalten. Die Antwort ist ganz klar – Nein und ich möchte in dem Podcast natürlich näher darauf eingehen, weshalb die Antwort Nein ist.

8 Tipps wie das mit der organischen Reichweite bei Facebook weiterhin funktioniert

Mit den 8 Tipps möchte ich euch Werkzeuge an die Hand geben, wie ihr trotz der Veränderung und Einbußen bei der organischen Reichweite, weiterhin eure Nutzer aktivieren und organische Reichweite aufbauen könnt. Grundsätzlich sollte man – das mal als Tipp vorab, nicht in Panik geraten. Die Umstellung erfolgt sukzessive und es wird abzuwarten sein, wie stark die Veränderung letztlich sein wird.

Analyse der Facebook-Seite

Wichtig in dieser Phase ist insbesondere die genaue Analyse der eigenen Facebook-Seite. Also die Facebook Statistiken, die es ja in umfangreichen Maße gibt. Dort solltet ihr genau schauen, ob und wie sich Reichweite und Interaktion im Verhältnis verändern. Insbesondere bei kleineren Facebook-Seiten wird diese Option sehr häufig vernachlässigt. Also, unbedingt reinschauen.

Hochwertige Inhalte

Wie in vielen anderen Bereichen, beispielsweise im SEO auch. Content is King. Laut Marc Zuckerberg werden insbesondere die Seiten ein Probelm in Sachen organischer Reichweite erhalten, die keinen relevanten Content für die eigene Zielgruppe publizieren. Was meint Marc Zuckerberg damit? Interaktion, Interaktion und letztlich Kommentare werden ein wesentliches Signal für Facebook sein, um Relevanz letztlich zu beurteilen. Wird ein Post entsprechend geteilt, geliked und kommentiert, ist das für Facebook das Kriterium, ob der Inhalt gut war oder nicht.

Für Marken bedeutet dies, eben noch zielgenaueren Content zu produzieren und die Nutzer mehr in Interaktionen zu verwickeln.

Aber Achtung. Immer wieder erlebe ich es, das Nutzer aktiv zum Teilen oder Kommentieren aufgefordert werden. Facebook mag solch eine Art der Kommunikation nicht. Facebook selbst nennt diese Art der Kommunikation als Engagement Köder. Merkt Facebook das, ist die Gefahr groß, entsprechend im Feed heruntergestuft bzw. abgestraft zu werden

Veranstaltungen gezielt einsetzen

Auch Verasntaltungen sollten in Zukunft mehr organische Reichweite erhalten als Postings. Daher kann auch der gezielte Einsatz von Verantltungen ein weiteres probates Mittel darstellen. Aber auch hier gilt. Testen, analysiert, verglichen und die eigenen Learnings ziehen.

Videos immer wichtiger

Facebook hat bereits vor einiger Zeit Videos einen besonderen Stellenwert zugeordnet. Bewegtbilder funktionieren auch weiterhin, insbesondere Facebook Live Videos und eben die Videos, die direkt bei Facebook hochgeladen werden. Live Vidoes erhalten in der Regel 6 Mal mehr Interaktionen als normale Postings.

Facebook Gruppen für mehr Reichweite

Wie ebenfalls im Statement zur Modifizierung des Algorithmus ebenfalls zu lesen war, dass Facebook-Gruppen künftig mehr organische Reichweite erhalten sollen. Aber auch Facebook-Gruppen sind kein Selbstzweck und sind insbesondere für jene Unternehmen sinnvoll, die eine COMMUNITY aufbauen wollen und den Austausch mit der Zielgruppe aktiv gestalten. Gruppen, ohne Interaktion, rein als Posting Kanal wird nicht funktionieren. Besonders sinnvoll ist es daher, die eigene Facebook Seite mit der Gruppe zu verknüpfen und sich genau zu überlegen, welche unterschiedlichen Ziele die Facebook Seite und Facebook Gruppe übernehmen kann. Denn an einer Facebook-Seite kommt man als Unternehmen auch künftig nicht vorbei.

Mitarbeiter verstärkt integrieren

Kaum ein Mitarbeiter ist heute nicht bei Facebook aktiv. Wie Marc Zuckerberg in seinem Statement ja bekräftigt hat, soll die Kommunikation unter Freunden gestärkt werden. Somit werden private Profile auch mehr organische Reichweite erhalten. Und nicht selten ist es ja so, dass Mitarbeiter mit anderen aus der Branche befreundet sind und somit der Mitarbeiter als Multiplikator genutzt werden kann.

Eigenes privates Profil nutzen

Die meisten Unternehmer sind selbst sehr gut via Facebook vernetzt. Eigentlich auch heute schon eigentlich selbstverständlich, sollte auch das eigene Facebook Profil aktiv(er) genutzt werden, damit zusätzlich organische Reichweite generiert werden kann.

Newsfeed anpassen

Wie wichtig ist Facebook die Änderung ist, zeigt die Tatsache, dass erstmals Plakat-Werbung eingesetzt wird und der Nutzer explizit darauf hingewiesen wird, dass man seinen Newsfeed individuell selbst beeinflussen kann. Wie das geht, möchte ich an dieser Stelle auch kurz thematisieren bzw. erklären

  • Besucht die Facebook-Seite, von der ihr weiteren News erhalten wollt
  • Klickt auf Schaltfläche „abonniert“ und klickt den Pfeil (nach unten) an
  • Dann im Untermenü auf „Einstellungen anpassen“ und von Standard auf „Als erstes anzeigen“ klicken
  • Das war es !

Fazit

Die Änderung vor ein paar Wochen war sicherlich in der Form überraschend. „Back to the roots“ heißt das Credo und es wird abzuwarten sein, wie sehr sich die organische Reichweite nun noch weiterhin verändern wird. Denn bereits vor der Ankündigung hat die organische Reichweite schon sehr stark verändert und abgeflacht. Also, nicht in Panik geraten, sondern analysieren, Tipps beachten und die sinkende Reichweite praktisch mehrere Maßnahmen auffangen.

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Thomas Ottersbach

Thomas Ottersbach ist geschäftsführender Gesellschafter der PageRangers GmbH. Seit über 20 Jahren ist er im Online-Business aktiv und hat verschiedene Unternehmen erfolgreich aufgebaut und veräußert. Er ist zudem Herausgeber/Produzent des beliebten SEO Podcasts (www.seosenf.de). Mit dem Podcast "Digitales Unternehmertum" gibt er nicht nur seine eigenen Erfahrungen als Unternehmer weiter, sondern durch die vielen Interview-Gäste gibt es für die Zuhörer:innen maximale Inspiration und Wissenstransfer rund um die digitale Welt. Seit einiger Zeit dreht sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) das digitale Businessrad weiter. Auch hier ist Thomas Experte und hat ein eigenes Unternehmen (contentpipe.io) in diesem Bereich.

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