5. Oktober 2024

Erneute Abmahnwelle wegen Google Fonts, was tun? Im Gespräch mit RA Stephan Schmidt #417

Abmahnwelle Google Fonts

Ende Oktober ging wieder mal eine größere Abmahnwelle bezüglich der falschen Google Fonts Nutzung umher. Viele, gefühlt sogar sehr viele Unternehmen sind betroffen und haben eine entsprechende Abmahnung ins Haus bekommen.

In meinem heutigen Podcast spreche ich mit Rechtsanwalt Stephan Schmidt von der Kanzlei TCI Rechtsanwälte. Stephan kennt sich nicht nur sehr gut mit dem Sachverhalt aus, sondern hat auch Strafanzeige gegen die Parteien gestellt. Was genau daraus wird und wie es weitergeht in dem Verfahren, besprechen wir natürlich auch im Podcast.

Warum Google Fonts lokal gespeichert sein sollten

Im Rahmen der DSGV sollten Google Fonts (Schriftarten) immer lokal auf der Webseite eingebunden sein. Denn sollte Google Fonts standardmäßig eingebunden sein, d.h. über den Google-Server, werden Daten wie IP-Adresse, Browser oder Referrer an Google übermittelt. Es werden zwar keine Cookies abgespeichert, dennoch könnte Google theoretisch Nutzeraktivitäten aufzeichnen. Historisch bedingt sind viele WordPress Themes (gilt auch für andere CMS) so eingestellt, dass sie den Google-Server für die Auslieferung des Schrifttyps verwenden.

Laut einem Gerichtsurteil aus Januar 2022 kann es sein, dass Website-Betreiber Schadenersatz leisten müssen, wenn Google Fonts via Google Server eingebunden sind. Und da bei vielen Websites eben genau das der Fall ist, gibt es im Schwerpunkt zwei Kanzleien, die für ihre Mandaten Abmahnungen versenden – ob das aus ethisch moralischen Gründen für den Datenschutz erfolgt, möchte ich nicht weiter kommentieren. Dazu sprechen wir auch im Podcast noch ausführlicher.

Zwei verschiedene Abmahnschreiben mit unterschiedlich notwendiger Herangehensweise

Insgesamt kursieren wohl zwei unterschiedliche Abmahnschreiben. Bei einem wird eine Forderung von 170 EUR geltend gemacht. Bei der anderen sind es über 200 EUR. Letztere hat noch eine Besonderheit, wie ihr auf die Abmahnung reagieren solltet. Das erfahrt ihr natürlich im Podcast.

Wir haben, denke ich, im Podcast alle wichtigen Aspekte und Fragen zu dem Thema beantwortet. Besonders gefreut hat mich, dass auch aus der LinkedIn-Community Fragen übermittelt wurden, die ich Stephan selbstverständlich im Podcast gestellt habe. Also, es lohnt sich reinzuhören und sich auch für die Zukunft richtig aufzustellen – auch da hat Stephan am Ende des Podcasts noch einen wichtigen Tipp dabei.

Google Fonts Checker

Ihr könnt selbst sehr schnell prüfen, ob die Schriften auf eurer Seite korrekt eingebunden habt oder ob ihr eine Webseite habt, die theoretisch abgemahnt werden könnte. Einfach den Google Fonts Checker aufrufen und testen.

Was tun, wenn meine Google Fonts nicht lokal gespeichert sind?

Um von der Datenschutzseite auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr die Google Fonts unbedingt lokal bei eurem Webhoster speichern. Dies ist bei Content Management Systemen wie WordPress über Plugins sehr leicht möglich. Im Podcast bespreche ich das Thema und gebe euch einen Tipp, mit welchem Plugin ich das Problem innerhalb von wenigen Minuten behoben habe. Aber auch wenn ihre Website kein CMS verwendet, können die Fonts lokal eingebunden werden. Dies setzt aber ein technisches Grundwissen voraus.

Fragen an Stephan Schmidt

  • Bring uns mal auf den aktuellen Sachstand. Was ist das kritische bei dem Thema?
  • Wie kam der Stein denn erneut ins Rollen? Ende Oktober gab es dann eine erneute Abmahnwelle
  • Sind die Schreiben inhaltlich gleich aufgebaut? Wie muss man auf eine Abmahnung reagieren oder was sollte man tun?
  • Wie stellt man sicher, dass Techniken sich nicht gegen einen wenden? (Frage aus der Community)
  • Privacy Shield – wie ist denn hier der aktuelle Stand – gibt es „Hoffnung“, dass die Länder sich wieder annähern?
  • Wie kann es sein, dass ein Anwalt, der eine jahrelange Ausbildung hat, der die Strafbemessung und die Folgen kennt, sich auf so etwas einlässt? Was ist die Intention dahinter – ist da wirtschaftliche Not zu sehen oder Gier? (Frage aus der Community)
  • Wie kommt es überhaupt zu solchen Allianzen? Ist das eine Ansprache eines in Anführungszeichen “notleidenden Mandanten”, der irgendwelche Bilder im Köpf hat und denkt, er könne ein Geschäftsmodell damit aufbauen? (Frage aus der Community)
  • Wie muss man sich die wirtschaftliche Seite vorstellen? Die Abmahnungen belaufen sich auf 170 EUR oder mehr und fließen auf ein Konto. Wird das Geld irgendwie umverteilt. Wie muss man sich das wirtschaftlich vorstellen und ist das überhaupt rechtmäßig? (Frage aus der Community)
  • Du hast Strafanzeige gegen beide Parteien eingereicht. Was sind die nächsten Schritte, die du dir erhoffst und was ist zu erwarten?
  • Was ist den Unternehmen, die die Abmahngebühr bereits gezahlt haben? Besteht eine Chance auf Zurückzahlung?
  • Hast du noch einen Tipp, worauf es zu achten gilt – auch für die Zukunft?

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Thomas Ottersbach

Thomas Ottersbach ist geschäftsführender Gesellschafter der PageRangers GmbH. Seit über 20 Jahren ist er im Online-Business aktiv und hat verschiedene Unternehmen erfolgreich aufgebaut und veräußert. Er ist zudem Herausgeber/Produzent des beliebten SEO Podcasts (www.seosenf.de). Mit dem Podcast "Digitales Unternehmertum" gibt er nicht nur seine eigenen Erfahrungen als Unternehmer weiter, sondern durch die vielen Interview-Gäste gibt es für die Zuhörer:innen maximale Inspiration und Wissenstransfer rund um die digitale Welt. Seit einiger Zeit dreht sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) das digitale Businessrad weiter. Auch hier ist Thomas Experte und hat ein eigenes Unternehmen in diesem Bereich aufgebaut.

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