Heute sprechen wir mit Christoph Schmidt, dem Geschäftsführer der Wolter Kluwer Steuertipps GmbH – einem Unternehmen, das den Wandel von einem klassischen Verlagshaus hin zu einem digitalen Wissens- und Softwareunternehmen erfolgreich gemeistert hat.
Was erwartet euch in dieser Episode?
Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen eines Transformationsprozesses, der zeigt, wie man mit Mut, Klarheit und strategischer Kommunikation ein traditionsreiches Unternehmen fit für die digitale Zukunft macht. Christoph teilt mit uns, wie aus gedruckten Steuerhilfen eine KI-gestützte Plattform wurde, welche Rolle TikTok plötzlich spielt – und warum Fehler machen manchmal der einzige Weg nach vorn ist.
Ein inspirierendes Gespräch über Vision, Veränderung – und darüber, wie man selbst komplexe Themen wie Steuern plötzlich ganz einfach machen kann. Bleibt dran – es lohnt sich!
Von der analogen Welt in die digitale Realität
Christoph Schmidt gibt Einblicke in die Geschichte seines Unternehmens, das einst als klassischer Fachverlag begann – mit dem Ziel, Akademikern bei der Steuererklärung zu helfen. Über Jahrzehnte war das lose Blattwerk das Herzstück des Angebots. Heute versteht sich das Unternehmen als digitales Wissens- und Softwarehaus.
Der Mut zur Veränderung
Als Christoph im Jahr 2019 die Führung übernahm, war schnell klar: So wie bisher konnte es nicht weitergehen. Der Umsatz war rückläufig, das Geschäft stark auf Print fokussiert. Es brauchte ein klares Zielbild und die Bereitschaft, konsequent neu zu denken. Der Leitgedanke lautete: Wir helfen Menschen, ihre Steuererklärung selbst zu machen – einfach, verständlich und digital. Die Herausforderung dabei war nicht nur technischer Natur, sondern vor allem kulturell. Denn Veränderung beginnt im Kopf.
Schritt für Schritt in die digitale Zukunft
Die Transformation verlief dabei nicht als Big Bang, sondern als kontinuierlicher Prozess. Schritt für Schritt wurde das Unternehmen auf digitale Beine gestellt. Das Marketing wanderte weg vom klassischen Papier hin zu digitalen Kanälen. Produkte, die früher als CD-ROM verkauft wurden, sind heute als Downloads, Apps oder bald auch als Weblösungen verfügbar. Besonders spannend ist dabei die Einführung der eigenen KI „Alma“, die auf geprüften Inhalten basiert und es Nutzer:innen ermöglicht, steuerliche Fragen in natürlicher Sprache zu stellen und sofort verständliche Antworten zu erhalten – sicher, präzise und DSGVO-konform.
Wandel gelingt nur mit den Menschen
Doch keine technologische Innovation hätte Erfolg, wenn nicht die Menschen im Unternehmen mitziehen würden. Christoph berichtet offen, wie wichtig es war, ein Führungsteam aufzubauen, das Veränderung nicht nur mitträgt, sondern aktiv gestaltet. Mitarbeitende wurden gezielt weitergebildet, neue Kompetenzen aufgebaut, interne Kommunikation transparent und regelmäßig geführt. Die klare Devise: Fehler sind erlaubt – solange man daraus lernt. Nur so entsteht Vertrauen und die Bereitschaft, gemeinsam neue Wege zu gehen.
Neue Zielgruppen durch neue Formate
Ein weiterer spannender Aspekt: Durch die Digitalisierung erschließen sich neue Zielgruppen. Was früher vor allem für Akademiker gedacht war, richtet sich heute auch an Influencer, Berufseinsteiger oder sogar Kinder – etwa durch neue Formate wie Steuerratgeber für Selbstständige oder Kinderbücher zum Thema Finanzen. Das Ziel: Steuerwissen soll für alle zugänglich sein – ohne Einstiegshürde, ohne Berührungsangst.
KI als Schlüsseltechnologie
Die KI spielt dabei eine zunehmend zentrale Rolle. „Alma“ basiert zwar auf GPT-Technologie, greift aber ausschließlich auf die geprüften Inhalte der Steuertipps-Datenbank zu. So kann das Unternehmen mit hoher Sicherheit ausschließen, dass falsche oder halluzinierende Antworten entstehen – ein entscheidender Faktor in einem sensiblen Bereich wie Steuern. Und auch intern kommt KI immer häufiger zum Einsatz, etwa in der Softwareentwicklung oder zur Unterstützung von Führungskräften im Arbeitsalltag.
Der Wandel ist noch nicht zu Ende
Heute versteht sich das Unternehmen als Digital-First-Company. Nahezu der gesamte Umsatz wird über digitale Kanäle erwirtschaftet, das Marketing ist vollständig auf Online ausgerichtet, die Produktentwicklung folgt den Bedürfnissen einer digitalen Kundschaft. Doch Christoph macht klar: Die Reise ist noch nicht zu Ende. Die nächsten Schritte sind bereits in Planung – darunter die Weiterentwicklung der Weblösung, der Ausbau von Alma und strategische Partnerschaften mit anderen digitalen Anbietern.
Die Vision: Steuer einfach selbst machen
Das langfristige Ziel? Wenn jemand das Wort „Steuertipps“ hört, soll er oder sie sofort an dieses Unternehmen denken – verbunden mit dem Gefühl: „Mit denen kann ich meine Steuer einfach selbst machen.“ Eine Vision, die weit über die Digitalisierung hinausgeht – hin zu echter Kundenzentrierung, moderner Wissensvermittlung und kontinuierlicher Innovation.
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