22. November 2024

Tesla als Firmenwagen – meine Erfahrungen & Tipps

Tesla als Firmenwagen

Vor ein paar Monaten habe ich mich mit der Fragestellung beschäftigt – E-Auto oder Verbrenner? Im Februar 2024 läuft mein Leasingvertrag aus und ich gebe meinen Mercedes GLA zurück. Ein wirklich tolles Auto, aber die Preisrallye, die in den letzten Jahren stattgefunden hat, möchte ich nicht weiter mitgehen. Die Idee, auf elektrisch umzusteigen, reifte schon länger in mir.

Die engere Auswahl – Tesla oder Audi Q4?

Ich hatte vor vielen Jahren einen Audi und war immer sehr zufrieden mit dem Auto. Die E-Variante des Audi Q4 gefiel mir, insbesondere das Facelift, was es nun gibt, machte einen sehr guten Eindruck. Nachdem ich mir, neben dem Audi Q4 den Tesla angeschaut hatte, war ich zunächst unentschlossen. Fahrgefühl vs. E-Auto-Pionier mit der wohl wesentlich ausgereiften Software + Ladesäulennetzwerk

Die Tendenz ging nach einigen Überlegungen leicht zu Tesla, wenngleich mir die Entscheidung dann abrupt von Audi abgenommen wurde. Ich habe drei oder vier Angebote von Audi erhalten, die nahezu in die Richtung von Tesla gingen. Problem: Es war nicht die neue Facelift-Variante vom Audio Q4, sondern Bestandsautos, die frei verfügbar waren. Auf die Frage, wie lange es denn dauern würde, die Facelift-Variante zu erhalten, erhielt ich die Aussage – rund „6-8 Monate“. Da ich aber in 2,5 Monaten ein neues Auto benötigte, keine Alternative für mich und der Tesla Deal war gedanklich durch.

Schaut euch am besten gleich mal das Video an. Dort gehe ich auf weitere Aspekte und Gedanken ein, die ich zum Kauf des Teslas bzw. zum E-Auto insgesamt hatte.

Tesla als Firmenwagen – ein paar wichtige Vorüberlegungen

Zunächst einmal habe ich den Tesla zweimal Probegefahren. Es ist schon eine gewisse Eingewöhnung notwendig, obwohl ich die Schlichtheit vom Tesla auch irgendwie direkt mochte.

Wer sich einen Firmenwagen holt, muss sich grundlegende Gedanken machen.

1% Prozent-Regelung als geldwerten Vorteil für Firmenfahrzeuge

Als Unternehmer:in, Mitarbeiter:in oder Selbständig:;e kann man das Firmenauto meist für berufliche und private Zwecke nutzen. Wer das in Anspruch nimmt, muss ein paar steuerliche Aspekte entsprechend berücksichtigen. Grundsätzlich gibt es zwei Hauptmethoden, um den geldwerten Vorteil eines Firmenwagens zu berechnen: die 1%-Regelung und die Fahrtenbuchmethode, wenngleich es bei der 1% Prozent-Regelung zwischen Verbrenner, Hybrides- und E-Auto zu differenzieren gilt:

Die 1%-Regelung ist die einfachste Methode zur Berechnung des geldwerten Vorteils. Hierbei wird pauschal 1% des inländischen Listenpreises des Fahrzeugs zum Zeitpunkt der Erstzulassung (inklusive Sonderausstattung und ohne Rabatte) pro Monat als geldwerter Vorteil angesetzt. Zusätzlich werden 0,03% des Listenpreises pro Entfernungskilometer zwischen Wohnort und Arbeitsstätte für die Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte hinzugerechnet. Mittlerweile ist die 1-Prozent-Regelung nicht mehr generell anzuwenden.

Für hybride Autos oder Elektroautos gilt 0,5% bzw. die 0,25%-Regelung

Denn wer ein hybrides Auto fährt und nach WLTP-Messung mindestens 80 Kilometer elektrisch fahren bzw. maximal 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, können mit 0,5% versteuert werden. Bei E-Auto sind es sogar nur 0,25%, die entsprechend versteuert werden müssen. Hier gibt es allerdings eine Höchstgrenze, die im Jahr 2024 auf 70.000 EUR Bruttolistenpreis von zuvor 60.000 EUR erhöht wurde. Wird dieser Wert überschritten, ist die 0,5% Regelung auch bei reinen E-Autos anzuwenden. Die 0,5% bzw. 0,25% Regelung ist gesetzlich zunächst bis 2030 sichergestellt. Wie es danach weitergeht, offen.

Bei meinem Tesla Model Y LongRange wurde der Bruttolistenpreis von Tesla im Jahr 2023 um rund 10.000 EUR gesenkt, sodass ich mit fast allen Extras, die bei Tesla sehr überschaubar sind, unterhalb der magischen Grenze von 60.000 EUR Bruttolistenpreis damals gekommen bin. Damals hatte ich auf die Anhängerkupplung verzichtet, um nicht über die Grenze zu kommen. Mit der neuen Regelung von 70.000 EUR wäre dies kein Problem gewesen. Leider gilt die neue Regelung nur für Fahrzeuge, die ab 2024 zugelassen wurden.

Bei Tesla ist nahezu alles anders – vom Kauf bis zur Abholung

Ich habe es zunächst nicht geglaubt. Viele Freunde und Bekannte berichteten mir im Vorfeld, dass bei Tesla irgendwie alles anders abläuft. Und genau so ist es wirklich.

Der Tesla-Kauf

In einem Showrooom in Köln-Mühlheim ging alles rasend schnell. 10 Minuten, der Tesla war konfiguriert und bestellt. Es gibt nicht die unzähligen Varianten, sondern nach der Wahl des Modells (in meinem Fall war es das Model Y LongRange), wurde die Farbe außen und innen ausgewählt, ob eben Long Range, Standard oder Performance und zu guter Letzt die Reifen. Eine Anhängerkupplung passt leider nicht mehr, da ich dann über die 60.000er-Grenze gekommen wäre. Die Bestellung wird dann mit Bezahlung von 250 EUR per Kreditkarte angestoßen. Auch das läuft bei Tesla völlig anders ab.

Übrigens: Bei Audi hat die Konfiguration gefühlt ewig im Vergleich angedauert und es bleiben Fragen wegen der vielen Varianten offen.

Anmeldung und Abholung

Auch die Anmeldung des Tesla läuft anders ab als normal – das Autohaus oder in dem Fall der Hersteller meldet keine Fahrzeuge an. Also musste ich mich selbst beim Straßenverkehrsamt drum kümmern, nachdem ich alle Unterlagen von Tesla erhalten und die Nummernschilder reserviert und bestellt hatte. Der größte Unterschied ist aber die Kommunikation und die dann folgenden weiteren Schritte bis zur Abholung des Autos. Denn die gesamte Kommunikation läuft über die Tesla App und alle Schritte werden mir dort inkl. Statusanzeige angezeigt. Hier und da klemmte es mal mit der Kommunikation, aber alles in allem, war es eine runde Sache.

Die Abholung verläuft auch anders. Um euch nicht mit Einzelheiten hier im Artikel zu langweilen, schaut euch das folgende Video an. Dort gibt es noch mal umfassen und auf den Punkt gebracht die Unterschiede, die Tesla einfach ausmachen und anders machen.

Übrigens habe ich Glück gehabt. Die Förderung der Bundesregierung für E-Autos konnte ich gerade noch mitnehmen, bevor sie nahezu von heute auf morgen wegen eines großen Haushaltsloches eingestampft wurde.


Warum die maximale Reichweite fast egal ist?

Klar spielt der Akku eine wichtige Rolle. Aber nicht unbedingt im Business-Alltag, wenn ihr von Zuhause auf die Arbeit fahrt. In meinem Tesla Model Y ist ein 75KW Akku verbaut, mit dem man ungefähr 450 km (533 WLTP) wohl fahren kann. Da aber das Ladeverhalten beim Tesla Akku schonend ausgelegt ist, müsst ihr folgende Aspekte unbedingt berücksichtigen:

Bei langen Businesstripps zum Start den Akku auf 100% laden. Danach sind mehrere, kleinere Ladestopps schneller als einmal den Akku komplett wieder aufladen. Insbesondere an den Super Chargern lädt der Akku bis 60 / 70 Prozent sehr schnell auf. Danach wird die Ladeleistung gedrosselt, um den Akku zu schonen. Insbesondere bei längeren Businesstripps ist es daher sinnvoll, mehrere kürzere Stopps einzulegen als den Akku wieder auf 100% zu laden. Die genaue Anzahl der Ladestopps hängt natürlich von der Gesamtstrecke ab und wird euch von Tesla sehr gut vorgegeben. Was ihr also wissen müsst, auch im Alltag greift ihr meist nicht auf die 100% Akku-Kapazität zurück, da es einfach für die Lebensdauer des Akkus nicht gut ist. Je nach Länge hilft aber der größere Akku, um die Stopps möglichst lange hinaus zu zögern. Für den Alltag ist es fast egal, insbesondere wenn ihr regelmäßig zu Hause laden könnt.

Das ist wichtig zu wissen. Ich dachte anfangs auch. Eine Reichweite des Model Y von rund 450 – 480 km ist ja sehr gut. Der Alltag sieht anders aus und wenn ich mit einem Verbrenner wöchentlich einmal vollgetankt habe, gehe ich jetzt zweimal in der Woche an die Ladestation und lade jeweils um die 80 oder 85 Prozent.

Schaut euch das Video zur Reichweite ebenfalls gerne auch. Hier erkläre ich noch mal ausführlich die Thematik mit der Reichweite.

Das erste große Software-Update für mein Model Y

Am 9. Januar 2024 war es so weit. Mein erstes großes Software-Update stand zur Verfügung. Auch das läuft bei Tesla anders. Es geht over the air und in einer Art und Weise, die unkomplizierter nicht sein könnte. Morgens bekam ich in der App einen entsprechenden Hinweis, rund 45 Min. später war alles über die Bühne. Für die Zeit des Installierens (rund 25 Minuten) konnte das Auto nicht genutzt werden. Danach war alles, wie immer, nutzbar. Erfahrt mehr darüber im Video und schaut, welche Neuerungen es diesmal beim großen „Feiertags-Update“ gab.

Die Highlights auf dem Papier waren jedenfalls die neue Einparkhilfe, die Option mehrere Zwischenstopps in der App zu planen und Apple Podcast. Das waren aber längst nicht alle Neuerungen. Schaut euch das Video an, dort gibt es Aufklärung, meine Erfahrung und mehr zusammengefasst.

Der 1. Business-Trip – 1.200 km, ein Totalausfall und meine Erfahrungen

Der 1. Business-Trip ist geschafft. Insgesamt ging es 1.200 km von Siegburg (bei Köln) nach Berlin und ein paar Tage später wieder zurück. Die Erfahrungen waren unterschiedlich. Auf der einen Seite war es überhaupt kein Problem, den Tesla aufladen zu können. Auf der Strecke konnte ich mir die Supercharger echt aussuchen und hätte nie Probleme bekommen. Die Software im Tesla ist wirklich gut und was ich zuvor an Erfahrungen von anderen Tesla erfahren konnte, kann ich nur bestätigen. Ich kenne das ein oder andere E-Auto, aber wie gut die Software von Tesla ist, finde ich schon sehr gut. Ein paar Optimieungen könnte ich mir noch vorstellen, aber insgesamt war ich schon sehr beeindruckt von dem Status quo.

Eine Frage, die ich mir gestellt habe oder auch ein Redaktuer mir vom vom Handelsblatt gestellt hat und einen Bericht über das Thema verfasst hat, wie denn mein finales Fazit mit dem Tesla als Firmenwagen ausfällt.

Ehrlich gesagt, fällt das Fazit etwas differenziert aus. Auf der einen Seite ist es wirklich ein super Auto. Wer aber mit E-Auto allgemein unterwegs ist, muss wissen – eine Fahrt dauert einfach länger. Von Siegburg nach Berlin war ich zweimal am Supercharger. Einmal für 45 Minuten und einmal 15 Minuten. Kommt dann noch ein Stau hinzu, wie auf der Rückfahrt von Berlin, dauert der Trip mal eben 9 Stunden. Klar, kann man während der Ladezeiten arbeiten. Das habe ich auch gemacht. Telefoniert, e-Mails beantwortet, etc. Dennoch muss man das einfach einkalkulieren.

Einen kompletten Eindruck, meine Erfahrungen, an welcher Stelle es einen Totalausfall gab und einiges mehr erfahrt ihr in meinem Video zum 1. Businesstripp mit meinem Tesla Model Y Long Range. Was den Totalausfall angeht, war ich für ein paar Sekunden geschockt, aber auch das ist Tesla – es gibt ausreichend Alternativen, wenn man den Trip gut plant. Also Spoileralarm, schaut euch das Video unbedingt an.

Tesla als Firmenwagen im Business-Alltag

Seit knapp zwei Monaten habe ich den Tesla nun als Firmenwagen und habe ein Video dazu aufgenommen. Wie verhält sich das Fahren mit einem E-Auto im Vergleich zum Verbrenner. Welche Kosten fallen an und welche Ladekarten sind auf jeden Fall zu empfehlen. In dem Video gehe ich ausführlich auf die ersten Erfahrungen ein. Weitere Videos werden im Laufe der Zeit icherlich folgen. Auch interessiert mich eure Meinung, wenn ihr mit einem Tesla als Firmenwagen unterwegs seid.

Gilt die THG-Prämie auch beim Firmenwagen?

Ich habe mir selbst vor ein paar Monaten die Frage gestellt, ob die THG-Prämie auch für den Firmenwagen gilt?

Die THG-Prämie (Treibhausgasminderungs-Prämie) ist eine finanzielle Anreizmaßnahme für E-Autos in Deutschland, die darauf abzielt, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, indem sie den Betrieb von Elektrofahrzeugen fördert. Die Höhe der THG-Prämie kann variieren, da sie von Marktpreisen und anderen Faktoren abhängt.

Grundsätzlich kann jeder, der ein E-Aurto als Firmenwage nutzt, auch die THG-Prämie beantragen – und zwar Jahr für Jahr. Im Video gehe ich ausführlicher auf das Thema ein. Anders als Privatpersonen gilt es beim Firmenwagen ein paar Aspekte abzuwägen bzw. zu berücksichtigen. Übrigens: Die THG-Quote gibt es auch für Elektrobusse oder -LKWs.

Das Problem mit den Rechnungen vom Super-Charger

Wer seinen Tesla als Firmenwagen nutzt und die Rechnungen an die Buchhaltung übergeben muss hat ein großes Problem. Wer viel unterwegs ist, wird über einen Monat recht viele kleinere Rechnungen erhalten. Und genau hier liegt das Problem. Ich selbst bin nicht jeden Monat für mehrere Tae mit dem Tesla unterwegs. Dennoch nervt es, wenn man für einen Businesstrip 6, 7 oder mehr kleinere Rechnungen in die Buchhaltung übertragen muss. Zunächst einmal geht es nur über die App und jede Rechnung muss einzelnd vom Smartphone heruntergeladen werden. Wieso kann man nicht am Ende eines Monats ein Sammelrechnung erhalten, die alle Ladezyklen aufzeigt, aber nur ein Rechnungsbetrag auf einer Rechnung zu sehen ist und dieser dann per Lastschrift eingezogen wird. Von mir aus könnte es auch so sein, dass die Rechnungen immer direkt bezahlt werden und man am Ende eine Gesamtrechnung erhält. Im Video bin ich auf die Problematik ausführlicher eingegangen. Teilt gerne eure Erfahrung in den Kommentare des Videos.

Der Tesla als Firmenwagen – meine Erfahrungen gehen weiter und ich berichte

In den kommenden Wochen und Monaten werde ich über meine Erfahrungen mit dem Tesla als Firmenwagen an dieser Stelle weiter berichten und hier den Artikel sukzessive erweitern. Seid also gespannt, schaut regelmäßig vorbei und besucht meinen Youtube-Kanal, auf dem ich auch immer wieder neue Videos zum Tesla als Firmenwagen veröffentlichen werde.

Ach übrigens: Wenn ihr einen Tesla Probefahren wollt, im Shop von Tesla einkaufen wollt oder einen Tesla kaufen wollt, nutzt gerne meinen Empfehlungslink – dann bekomme ich ein paar Benefits

Thomas Ottersbach

Thomas Ottersbach ist geschäftsführender Gesellschafter der PageRangers GmbH. Seit über 20 Jahren ist er im Online-Business aktiv und hat verschiedene Unternehmen erfolgreich aufgebaut und veräußert. Er ist zudem Herausgeber/Produzent des beliebten SEO Podcasts (www.seosenf.de). Mit dem Podcast "Digitales Unternehmertum" gibt er nicht nur seine eigenen Erfahrungen als Unternehmer weiter, sondern durch die vielen Interview-Gäste gibt es für die Zuhörer:innen maximale Inspiration und Wissenstransfer rund um die digitale Welt. Seit einiger Zeit dreht sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) das digitale Businessrad weiter. Auch hier ist Thomas Experte und hat ein eigenes Unternehmen in diesem Bereich aufgebaut.

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