Bei einer Kreditumschuldung wird ein bereits bestehender Kredit oder unter Umständen auch mehrere, laufende Kredite zusammengefasst und durch einen neuen Kredit ersetzt. Das kann auf zwei Arten erfolgen:
- Entweder bleiben Sie bei Ihrer Hausbank oder Bausparkasse, wechseln jedoch das Produkt.
- Oder Sie wechseln zu einem anderen Institut oder Bausparkasse, diese bietet Ihnen ein Darlehen zu besseren Konditionen.
Auf diese Art und Weise verringert sich die individuelle Kreditrate und somit auch die monatlichen Kreditkosten.
Mit einer Umschuldung lassen sich auch die Modalitäten der Rückzahlung wie zum Beispiel die Laufzeit des Kredits und die Form der Verzinsung ändern. Wird die Laufzeit im Zuge der Umschuldung ausgedehnt, dann hat das eine geringere monatliche Rate zur Folge. Abhängig von der individuellen Einschätzung der zukünftigen Zinsentwicklung kann es sich auch rentieren, von einer variablen Verzinsung auf einen fixen Zinssatz oder umgekehrt zu wechseln.
Eine Umschuldung eines Kredits verfolgt also in erster Linie das Ziel, von besseren Konditionen zu profitieren und durch kleinere Kreditzinsen die monatlichen Belastungen zu verbessern. Noch dazu kann ein Wechsel von einer variablen auf eine fixe Verzinsung das Risiko entsprechend minimieren. Mit einem sorgfältigen Kreditvergleich findet man auch den für seine Verhältnisse und Ansprüche besten Bankpartner.
Wann lohnt sich eine Kreditumschuldung?
Die aktuelle Zinspolitik der Europäischen Zentralbank mit den geringen Fixzinsen sowie günstige Konditionen für Kredite bei den Bankinstituten und den Bausparkassen ab einem Zinssatz von 0,375% machen eine Umschuldung besonders attraktiv. Wird ein bestehender Kredit umgeschuldet, ist eine Einsparung von bis zu einigen zehntausend Euro zu erzielen.
Die Gründe für eine Umschuldung sind vielfältig und hängen von jeweiligen Faktoren ab: Das Zinsniveau kann sich während der Laufzeit des Kredites verändern oder die monatliche Rate ist zu hoch und sollte durch verbesserte Konditionen reduziert werden.
Zu den Motiven, einen laufenden Kredit zu optimieren, zählen:
- Die Verbesserung von Konditionen (zum Beispiel niedrigere Kreditzinsen)
- Die geränderte Risikobereitschaft (zum Beispiel Umstellung variable Verzinsung auf fixe oder umgekehrt)
- die zukünftig steigende Zinserwartung (zum Beispiel Änderung des Referenzzinssatzes)
- Die Anpassung der Finanzierung an die Lebenssituation (zum Beispiel veränderte Lebensplanung)
- Die Minimierung des Risikos bei Fremdwährungskrediten
Einen bestehenden Wohnkredit umschulden?
Besonders der Immobilienkauf ist eine kostspielige Angelegenheit. Aktuelle Zahlen beweisen, wie viel Kapital zur Verwirklichung des Wohntraums investiert wird: Die Kosten beim Kauf einer Immobilie belaufen sich auf im Durchschnitt etwa 344.000 Euro, beim Bau eines Hauses sind es ungefähr 500.000 Euro. Zur Finanzierung des Eigenheims schließen etwa 30 Prozent einen Immobilienkredit mit variabler Verzinsung ab. Kredite mit einer fixen Zinsbindung werden im Durchschnitt mit einer Laufzeit von 15 Jahren vereinbart. Dementsprechend dauert es auch, die komplette Kreditsumme zurückzubezahlen.
Haben Sie unter Umständen bereits vor Jahren eine Finanzierung für eine Immobilie bei der Bank oder Bausparkasse aufgenommen? Dann ist es sinnvoll, sich einen entsprechenden Überblick zu verschaffen, zu welchen Konditionen andere Bankinstitute und Bausparkassen einen bestehenden Kredit übernehmen würden.
Bei bestehenden Krediten mit einer Fixzinsvereinbarung gilt zu beachten: Beenden Sie den bestehenden Kredit, müssen meistens Spesen an das frühere Bankinstitut oder die Bausparkasse entrichtet werden. Eine Umschuldung des Kredits lohnt sich nur, wenn die Ersparnis an Zinsen höher als die Pönale (die Vorfälligkeitsentschädigung) ausfällt.
Kreditkosten durch niedrigere Rate senken
Eine Kreditumschuldung rentiert sich auch bei Veränderungen der persönlichen wie der finanziellen Lebenssituation. Bei mehr als 40 Prozent der Haushalte führten die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise zu Ausfällen im Bereich des Einkommens.
Umschulden ist eine gute Möglichkeit, durch eine geringere Kreditrate die Belastung durch die Zinsen zu reduzieren und monatlich an Fixkosten zu sparen. Dabei eignet sich Umschulden in erster Linie für Kredite mit einem hohen Zinsniveau, langen Restlaufzeiten und höheren Beträgen. Dabei sind die Einsparvolumina größer. Zu beachten gilt jedoch, dass aufgrund der Corona-Krise die Bankinstitute die Richtlinien zur Kreditvergabe und Kreditumschuldung teilweise verschärft haben. Es lohnt sich also günstigere Kredite zu finden. Günstige Umschuldungskredite finden Sie im Zuge eines Kreditvergleiches.
Was ist bei einer Umschuldung zu beachten?
Zinssatz ist nicht immer gleich Zinssatz: Bei der Optimierung eines Kredites stellt sich die Frage, welche Form der Verzinsung zur individuellen Risikobereitschaft dazupasst. Auch Nebenkosten, die beim Umschulden eines Kredits entstehen, gilt es zu beachten, ein wichtiger Indikator ist der Effektiv-Zinssatz.
– Fixer / variabler Zinssatz: Die Entscheidung welche Verzinsung optimal passt, hängt von individuellen Faktoren ab: Welche persönliche Meinung haben Sie in Bezug auf die zukünftige Zinsentwicklung? Können Sie sich bei einem höheren Zinssatz die monatliche Kreditrate leisten? Es besteht auch die Möglichkeit, beide Varianten miteinander zu kombinieren.
– Nominal- /. Effektiv-Zinssatz: Beim Vergleich von Angeboten der Bankinstitute oder der Bausparkassen sollte man zwischen einem Nominal- und dem Effektiv-Zinssatz differenzieren. Der nominale Zinssatz gibt den Zinssatz pro Jahr an, mit dem der Kredit verzinst wird. Über die tatsächlichen Kosten sagt der Nominalzinssatz nichts aus, weil Nebenkosten noch nicht berücksichtigt sind.
Was kostet eine Kreditumschuldung?
Auch die Umschuldung eines Kredits ist mit Kosten verbunden. Wird ein Kredit vor Ende der Laufzeit umgeschuldet, muss bei Krediten mit einer Fixzinsvereinbarung eine Pönale an das alte Bankinstitut oder die Bausparkasse geleistet werden. Diese beträgt bei neueren Kreditverträgen höchstens ein Prozent und bei älteren Verträgen bis zu fünf Prozent.
Dazu kommen Gebühren für die Bearbeitung der Bank/Bausparkasse, Gebühren für die Kontoführung, Kosten für den Notar sowie Kosten für den Grundbucheintrag der Hypothek. Auch ein eventueller Verlust bei Fremdwährungskrediten sollte einkalkuliert werden. Bei der Kreditumschuldung sollte also ein genauer Blick auf den effektiven Zinssatz geworfen werden, denn dieser inkludiert bereits alle Nebenkosten der Umschuldung.