24. November 2024

Die Digitalisierung im Mittelstand – das sollte man wissen!

Digitalisierung im Mittelstand

Die Digitalisierung im Mittelstand ist längst in vollem Gange. Dennoch gibt es immer noch sehr Unternehmen, die den Nutzen und insbesondere die Notwendigkeit, um auch künftig ein nachhaltiges und erfolgreiches Business betrieben zu können.

Wer sich als Unternehmer mit der Digitalisierung seines Unternehmens auseinandersetzt, muss intensiv den aktuellen Status seines Unternehmens prüfen und sich der Frage stellen, ob das derzeitige Geschäftsmodell mit der aktuellen Strategie auch in Zukunft tragbar ist.

Wer sich mit dem Thema der Digitalisierung beschäftigt, kommt auch nicht drum herum, das aktuelle Geschäftsmodell zu hinterfragen und zu schauen, ob dieses künftig so einfach in der digitalen Welt Erfolg haben kann.

Digitalisierung ist ein Strategisches Thema

Wer sein Unternehmen digital wandeln möchte, muss sich als Inhaber, Geschäftsführer, Vorstand oder Gesellschafter selbst um das Thema initial kümmern. Wenn die Unternehmensspitze nicht vollends dahinter steht, wird das Projekt scheitern. Ganz sicher. Die allererste Fragestellung, die geklärt werden muss ist, die Frage, wie das eigene Unternehmen, Mitarbeiter, Produkte und Service & Leistungen insgesamt durch die Digitalisierung besser gemacht werden kann. Die Digitalisierung kann neue Produkte hervorbringen, die schneller hergestellt werden können, Kundenwünsche besser berücksichtigt und neue Geschäftsfelder und Services angeboten werden.

Digitalisierung ist ein Prozess

Die Digitalisierung ist ein fortlaufender Prozess, der eine gewisse Dynamik und immer wieder neue Entwicklungen mitbringt. Technologien, Trend und Techniken müssen überprüft und bewertet werden, inwiefern diese einen Wertschöpfungsbeitrag für das eigene Unternehmen leisten können.

Digitalisierungspotenziale erötern

Häufig wird der Fehler gemacht, immer nur das Produkt oder den Vertrieb digital zu gestalten. Dabei liegen häufig mindestens genauso wichtige Digitalisierungspotenzile im übrigen Unternehmen. Im administrativen Umfeld, bei Lieferanten oder im Einkauf und Marketing. Digitale Lösungen gibt es wie Sand am Meer, man muss für sein Unternehmen nur die richtigen finden.

Step by Step und nicht den großen Wurf

Es hat sich bewährt, nicht immer direkt die große Lösung umzusetzen, sondern vielmehr Top-Down. Optimal ist, wenn die Digitalisierung ganz oben im Unternehmen beginnt und die Führungsetage die digitale Energie weiter nach unten ins Unternehmen trägt und vorlebt. Da meist das Know How nicht im Unternehmen vorhanden ist, gilt es externe Spezialisten hinzuzuziehen, um bestmöglich die Digitalisierung umsetzen zu können. Der Anspruch muss dabei nicht sein, in ihrem Bereich unbedingt der First Mover zu sein, aber dennoch mit Weitblick zu sehen, welche Technologien, Trends und Geschäftsmodelle für das eigene Unternehmen sinnvoll sein können. Tradition ist für viele mittelständische Unternehmen sicherlich wichtig und richtig, dennoch dürfen notwendige digitale Schritte nicht unter zu strikten traditionellen Gedanken vernachlässigt werden.

Digitalisierung auch bei kleinen Unternehmen ein wichtiges Thema

Die Digitalisierung muss in allen Unternehmensgrößen zum Einsatz kommen. Nicht nur bei großen oder mittelgroßen Unternehmen. Auch Handwerker, Einzelhändler oder andere Dienstleister können von der Digitalisierung profitieren. Der kleine Handwerker kann effizienter arbeiten, wenn Prozesse digital umgesetzt werden. Mehr Zeit für das Wesentliche wird vorhanden sein. Auch der Einzelhandel kann von der Digitalisierung profitieren. Dabei muss Digitalisierung nicht gleich mit einem eigenen Online-Shop gleichgesetzt werden. Es gibt weitere Strategien und Optionen, wie man sich digital aufstellen und zusätzliche Umsatz generieren kann. Bisher setzen nur sehr wenige kleinere Unternehmen auf Digitalisierung. Das muss sich ändern.

Der Mittelstand selbst sieht zum Teil wenig Chancen in der Digitalisierung, was im unteren Abschnitt dieses Artikels noch ausführlicher thematisiert wird. Das ist eine große Gefahr und wird dazu führen, dass die Digitalisierung im Mittelstand mit angezogener Handbremse nur angegangen wird.

Die Digitalisierung verweigern? Das geht nicht mehr

Sicherlich gibt es die digitalen Projekte im Mittelstand. Häufig ist aber die eigene Webseite teurer als das Budget für die Digitalisierung. Es fehlt häufig an Mut, an Weitblick – denn es hat ja immer auch anders bisher gut funktioniert. Es gibt in den verschiedensten Themen rund um die Digitalisierung Vorurteile und Bedenken, wenn es um Sicherheit & Technik geht.

Welche Sorgen haben mittelständische Unternehmen?

Sicherlich ein großes Problem vieler mittelständischer Unternehmen ist der Fachkräftemangel. Mangel in der Form, dass viele Unternehmen eben nicht nur im hippen Berlin, Hamburg oder München angesiedelt sind, sondern auch schon mal ländlicher und von den Metropolen entfernt, aktiv sind. Hier geeignetes Personal zu finden, das bereit ist, ist nicht so einfach. Ein weiteres Problem sind häufig auch das Gehaltsgefüge und die Anforderungen und Erwartungen, die Top-Leut haben. Sehr häufig passt das Gehaltsgefüge eines digitalen Experten nicht mit der übrigen Gehaltsstrategie.

Kleine und mittelständische Unternehmen gelten als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Wir müssen aufpassen, dass durch das Internet, offene Grenzen uns andere Unternehmen, aus anderen Ländern digital nicht überrollen. 

Das papierminimierte Büro oder papierlose Büro als Einstieg in die Digitalisierung

Wer sich mit dem Thema Digitalisierung im Unternemen beschäftigt, wird früher oder später mit dem papierminimierten Büro bzw. papierlosen Büro konfrontiert werden. Beide Formen eigenen sich im erhöhten Maße, um den Digitalisierungsprozess letztlich anzustoßen. Der „Fisch stinkt immer vom Kopf“ und so sollte man bei allen Überlegungen auch die Digitalisierung in der obersten Führungsetage starten und planen.

Studie: Nur jedes zweite Unternehmen sieht in Digitalisierung eine Chance!

Die Digitalisierung bringt der Deutschen Wirtschaft ein jährliches Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent, was einem  zusätzlichen Wertschöpfungspotenzial von 126 Milliarden Euro entspricht. Laut der McKinsey-Studie wertet allerdings aktuell nur jeder zweite Mittelständler in Deutschland die Digitalisierung überhaupt als Chance. Für die Analyse wurden mehr als 200 mittelständische Unternehmen in Deutschland mit einem Umsatz zwischen 100 Mio. und 2 Milliarden Euro befragt.
„Der deutsche Mittelstand ist eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte und steht aktuell für 18% der Beschäftigung und 30% des Umsatzes hierzulande“, sagt Niko Mohr, Digitalisierungsexperte und Partner im Düsseldorfer Büro von McKinsey. „
Sollten sich die Zahlen von McKinsey bestätigen, besteht die Gefahr, in den kommenden Jahren den Anschluss an die anderen europäischen Länder zu verlieren. Der Digitalisierungsaufwand, insbesondere bei größeren Mittelstandsunternehmen ist nicht zu unterschätzen und kein reines IT-Thema, wie häufig vermutet wird.

Fachkräftemangel in der Provinz

Die Digitalisierung ist ein wichtiges Thema. Ein großes Problem, neben dem zum Teil fehlenden Weitblick der Unternehmen sind Fachkräfte. Fachkräfte, die in der Provinz oder außerhalb der Großstädte einfach fehlen. In der oben genannten Studie von McKinsey nennen fast die Hälfte der befragten Unternehmen, die in Städten mit weniger als 300.000 Einwohner ihr Unternehmen betreiben, den weniger attraktiven Standort als Hindernis bei der Einstellung von Fachkräften.

Die Digitalisierung als Chance sehen und das Unternehmen effizienter und agiler aufstellen

Der deutsche Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und so muss in vielen Fällen ein schnelles Umdenken passieren. Die Konkurrenz schläft nicht und damit ist insbesondere der Wettbewerb im europäischen Ausland gemeint. Digitalisierung bedeutet die Chance erhalten, Prozesse und Wege im Unternehmen neu zu analysieren und zu optimieren. Richtig umgesetzt wird man nicht nur Geld sparen, sondern flexibler und agiler agieren können.

Thomas Ottersbach

Thomas Ottersbach ist geschäftsführender Gesellschafter der PageRangers GmbH. Seit über 20 Jahren ist er im Online-Business aktiv und hat verschiedene Unternehmen erfolgreich aufgebaut und veräußert. Er ist zudem Herausgeber/Produzent des beliebten SEO Podcasts (www.seosenf.de). Mit dem Podcast "Digitales Unternehmertum" gibt er nicht nur seine eigenen Erfahrungen als Unternehmer weiter, sondern durch die vielen Interview-Gäste gibt es für die Zuhörer:innen maximale Inspiration und Wissenstransfer rund um die digitale Welt. Seit einiger Zeit dreht sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) das digitale Businessrad weiter. Auch hier ist Thomas Experte und hat ein eigenes Unternehmen in diesem Bereich aufgebaut.

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