27. Juli 2024

8 Gründe, warum Top Mitarbeiter kündigen #290

Darum kündigen Mitarbeiter

In der heutigen Podcast Episode möchte ich auf ein Thema eingehen, was alle Unternehmer auf irgendeiner Art und Weise tangiert. Und zwar möchte ich meine Gedanken mit euch teilen, weshalb wirklich gute Mitarbeiter kündigen und wie man dies künftig vielleicht besser verhindern kann.

Als den EINEN Grund nennen viele das Geld. Ich bin überzeugt davon, dass es nicht immer nur das Geld in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt. In vielen Fällen sind es weitere Gründe, die vielleicht – wenn man ehrlich zu sich selbst ist – gewichtigere Gründe sogar haben können.

Ein Kündigungsgrund könnte beispielsweise sein, wenn Mitarbeiter aus familiären Gründen kündigen. Sie wollen in die Heimat zurück, folgen der großen Liebe oder es gibt andere private Gründe.

Dann gibt es den Fall wo die „innere Kündigung“ sich langsam entwickelt. Über Jahre kann sich der Blick verändert haben. Vielleicht passt einem die Ausrichtung des Unternehmens nicht mehr und man versucht sich zunächst aus Loyalität zu arrangieren. Im Laufe der Zeit hinterfragt man Entscheidungen immer häufiger und irgendwann ist der Punkt einfach erreicht, wo man nicht mehr will und sich aktiv um eine alternative Jobmöglichkeit umsieht.

Ein wesentlicher Faktor ist, ob der Mitarbeiter mit seinem Vorgesetzten klarkommt. Häufig sind fehlende Empathie, Dankbarkeit, aber nicht zuletzt auch Unverständnis für Entscheidungen des Vorgesetzten ein Grund, weshalb Mitarbeiter auf Dauer nicht im Unternehmen bleiben. Ich kenne das selbst, aus Loyalität dem Unternehmen gegenüber, nimmt man aus der eigenen Perspektive, falsch getroffen Entscheidungen hin und versucht den Weg ohne Murren mitzugehen.

8 Gründe, weshalb gute Mitarbeiter kündigen

Im Laufe meiner unternehmerischen Tätigkeit und Führungsverantwortung, habe ich zahlreiche Mitarbeiter eingestellt und auch die ein oder andere Kündigung von Top-Mitarbeitern hinnehmen müssen. Ich habe acht Gründe zusammengefasst, die Grund dafür sein können, weshalb ein Top-Mitarbeiter kündigt und das Unternehmen verlassen möchte. Bei einigen dieser Gründe kann man als Unternehmen entgegenwirken und versuchen, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Aktiv am Unternehmen, am Team zu arbeiten, gehört sicherlich zu einem guten Unternehmer dazu.

  1. Fehlende Dankbarkeit
    Ein Arbeitnehmer ist überdurchschnittlich engagiert und hat wenig Krankheitstage bzw. Fehlzeiten. Gute Mitarbeiter sind nicht nur fachlich top, sie verfügen zudem über das richtige Mindset und Sozialkompetenz. Viele drehen Extrarunden, bringen sich ein. Der Frust dieser Mitarbeiter lässt nicht lange auf sich warten, wenn man kein entsprechendes Feedback, Dankbarkeit und Wertschätzung für die tolle Arbeit zeigt. Dankbarkeit muss sich nicht nur in Form von Geld zeigen, manchmal sind die richtigen Worte und Gesten viel mehr Wert.
  2. Fehlende Aufmerksamkeit und Gehör für Mitarbeiter
    Ein weiterer Grund ist, wenn Vorgesetzte ihren Mitarbeiter kein Gehör schenken -für neue Ideen oder auch konstruktive Kritik. Ganz schlimm wird es dann, wenn der Vorgesetzte die Idee, die der Mitarbeiter einbrachte, dann für die eigene Idee verkauft. Wer als Mitarbeiter regelmäßig Ungerechtigkeit erfährt, oder dem Vorgesetzten Inkompetenz attestiert, wird keine Zukunft im Unternehmen haben und sich sehr schnell nach einem neuen Arbeitgeber umschauen.
  3. Mitarbeiter unterfordert und nicht richtig im Unternehmen eingesetzt
    Neben dem Burnout-Syndrom, was heutzutage leider immer häufiger zum Vorschein kommt, gibt es auch den gegenteiligen Effekt – das Boreout-Syndrom. Grob erklärt bedeutete das Boreout Syndrom, dass Leiden unter Langeweile und Unterforderung. Das kommt häufiger vor als man vermutet. Grund hierfür ist fehlende Flexibilität und das Nicht-Erkennen, dass manch ein Mitarbeiter im Laufe der Firmenzugehörigkeit, andere Stärken zeigt oder entwickelt. Wer hier als Vorgesetzter wegschaut und den Blick nur einseitig tätigt, versagt und sorgt dafür, dass gute Mitarbeiter eben nicht im Unternehmen bleiben. Das Boreout Syndrom würde ich allerdings, anders als das Burnout Syndrom, nicht als Krankheit bezeichnen. Dennoch ist es ein relevantes Thema.
  4. Job-Beschreibung wird nicht erfüllt
    Immer wieder hört man einen Grund in Vorstellungsgesprächen, weshalb man sich von seinem Arbeitgeber getrennt hat. Die Job-Beschreibung war eine andere als tatsächlich in der Praxis.  Auf Dauer ist der Arbeitnehmer gefrustet und eine Frage der Zeit, bis die Kündigung eintrudelt. Ein weiteres Phänomen, was vielleicht viel häufiger in machen Unternehmen vorkommt, dass sich der Job über die Jahre einfach verändert und neue Arbeitsbedingungen und Entwicklungen nicht mehr im Konsens zur eigenen Vorstellung stehen. Auch kann es sein, dass sich die eigenen Interessen verändert haben. Daher ist es wichtig, sich regelmäßig Feedback einzuholen und mit den Mitarbeitern zu sprechen. Gerade der regelmäßige Austausch ist hier extrem wichtig und kann so manche Kündigung oder zumindest Unzufriedenheit stoppen.
  5. Viele Gründe verderben das Bleiben im Unternehmen
    Es kann durchaus auch vorkommen, dass nicht ein Grund für die Kündigung eines Top-Mitarbeiters ausschlaggebend ist. Wenn sich ein gutes Angebot abzeichnet, und eine gewisse Unzufriedenheit vorhanden ist, ist die Hürde für die Kündigung nur noch sehr gering.
  6. Das Team passt nicht
    Teamwork ist wichtigHarmonie ist nicht nur in einem Fußball-Team wichtig. Auch im Unternehmen muss es passen. Aus dem Grund haben wir unseren Bewerbungsprozess in meinem Unternehmen umgestellt und setzen seit kurzer Zeit auf den von mir genannten „skandinavischen Bewerbungsprozess„. Die Kollegen, die mit dem neuen Kollegen zusammenarbeiten, werden in den Bewerbungsprozess integriert und können sich ein Bild von dem neuen Kollegen machen und ihre eigenen Fragen stellen. Umgelehrt genauso, erhält der Bewerber die Möglichkeit seine neuen Kollegen kennenzulernen. und Fragen zu stellen. Wie genau das funktioniert, erkläre ich im Podcast ausführlicher.
  7. Beförderungen willkürlich
    Dieser Punkt hört sich zunächst einmal etwas komisch an. Sicherlich ein eher subjektives Thema, was sich aber festigen kann, wenn Mitstreiter ähnlicher Auffassung sind. Passieren aus der eigenen subjektiven Sicht zu viele „willkürliche Beförderungen“, kann dies ebenfalls ein Kündigungsgrund sein. Daher hier der Tipp: Wenn Beförderungen umgesetzt werden, sollte man transparent als Vorgesetzter agieren und offen eine Neueinstellung vermitteln und dabei im Hinterkopf behalten, wie sich dies auf die Kollegen auswirkt, die nicht befördert wurden.
  8. Mobbing im Unternehmen
    Auch das kann ein Thema sein. Gut möglich für eine zunehmende Unzufriedenheit kann auch Mobbing am Arbeitsplatz sein. Neid anderer Mitarbeiter oder welche Gründe auch immer hier zum Tragen kommen. Ein Thema für sich, darf aber in der Auflistung nicht fehlen und sollte man sehr sensibel als Unternehmer mit umgehen. Hier die Alarmsignale zu hören, ist häufig zu spät und eben meistens erst dann, wenn der Mitarbeiter seine Kündigung auf den Tisch gelegt hat.

Tipps und Anregungen

Sicherlich gibt es die Gründe, die ein Unternehmer oder eine Führungskraft letztlich nicht aufhalten kann, wenn ein wichtiger Mitarbeiter das Unternehmen verlassen möchte und gekündigt hat. Viele Kündigungen müssen aber nicht unbedingt sein. Transparente Kommunikation, Respekt und vor allem Wertschätzung dem Mitarbeiter gegenüber ist wichtig. Wann habt Ihr euren Top-Mitarbeitern zuletzt mal gesagt oder gezeigt, dass sie eine tolle Arbeit verrichten? Aus Erfahrung kann ich sagen, ein regelmäßiges Gespräch, kleine Gesten und insbesondere eine transparente Kommunikation sind schon mal drei wesentliche Dinge sind, die in dem Zusammenhang helfen können. Auch der Blick zur Seite, hilft und man erfährt viel über Zufriedenheit oder Unzufriedenheit der Mitarbeiter.

Habt ihr Fragen oder Anregungen?

Ihr habt Fragen zum Thema? Ihr seid gerade in einem Prozess und wollt darüber berichten oder euch austauschen? Ich freue mich über jedes Feedback. Nutzt unseren Hörerservice oder schaut in unserer Facebook Seite „Digitales Unternehmertum“ vorbei, kontaktiert mich per private Messages schreibt mir per Twitter oder Instagram.

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Thomas Ottersbach

Thomas Ottersbach ist geschäftsführender Gesellschafter der PageRangers GmbH. Seit über 20 Jahren ist er im Online-Business aktiv und hat verschiedene Unternehmen erfolgreich aufgebaut und veräußert. Er ist zudem Herausgeber/Produzent des beliebten SEO Podcasts (www.seosenf.de). Mit dem Podcast "Digitales Unternehmertum" gibt er nicht nur seine eigenen Erfahrungen als Unternehmer weiter, sondern durch die vielen Interview-Gäste gibt es für die Zuhörer:innen maximale Inspiration und Wissenstransfer rund um die digitale Welt. Seit einiger Zeit dreht sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) das digitale Businessrad weiter. Auch hier ist Thomas Experte und hat ein eigenes Unternehmen in diesem Bereich aufgebaut.

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