5. Dezember 2024

Experiment „permanent Home Office“ gescheitert? #338

Home Office Erfahrungen

In der heutigen Podcast Episode möchte ich ein Update geben, wie Home Office mittlerweile bei uns funktioniert und welche Learnings ich bisher aus dieser Zeit gezogen habe. Nachdem im März permanent Home Office von der Bundesregierung vorgegeben wurde, haben wir über einen längeren Zeitraum im Home Office gearbeitet. Obwohl wir digital aufgestellt waren, Hard- und Software für uns kein Problem war, mussten wir dennoch Änderungen umsetzen. Insbesondere ging es um den transparenten Informationsfluss, den regelmäßigen Kontakt mit dem Team und wie das Team im regelmäßigen Austausch bleiben konnte.

Bereits vor Crona Home Office

Bereits vor Corona gehörten wir zu den Unternehmen, die Home Office angeboten haben. Gut ein 1,5 Jahre vor dem Corona Lockdown haben wir Home Office unseren Mitarbeitern angeboten. Was Hard-und Software angeht, waren wir sehr gut aufgestellt. Jeder Mitarbeiter hat sein MacBook inkl. mindestens eines weiteren Monitors. Wir arbeiten komplett papierlos und alle Mitarbeiter können mit Softphone direkt vom MacBook telefonieren.

Permanent Home Office – meine Erfahrungen?

In der Phase im März war unser komplettes Team, außer zwei neue Mitarbeiter, die räumlich im Office getrennt waren im Home Office. Von heute auf morgen eine völlig neue Situation für uns, auch wenn wir zuvor schon Home Office umgesetzt haben.

Verändert hat sich insbesondere die Kommunikation. Um möglichst transparent das Team auf dem Laufenden zu halten, haben wir die Kommunikation via Slack zunächst forciert. Besonders positiv kam der Daily Huddle bei den Kollegen an. Eine viertel Stunde, die extrem viel Positives bewirkte, wie ihr im Podcast 320 auch noch mal nachhören könnt.

Die drei Fragen, die wir im Daily Huddle abgefragt haben, waren folgende:

  1. Was habe ich gestern geschafft und wie effizient war ich?
  2. Was steht heute an und habe ich mir vorgenommen?
  3. Wo habe ich Probleme und benötige ggfs. Unterstützung?

Permanent Home Office ist möglich, aber …

Die Erfahrungen, über einen längeren Zeitraum mit dem Team im Home Office zu bleiben, waren recht unterschiedlich. Vorweg: Ja, es geht – irgendwie. Es ist aber keine Dauerlösung aus meiner Sicht. In bestimmten Phasen ist man absolut produktiver, beispielsweise, wenn man ein Script oder Fachartikel für den Blog schreibt. Hier hilft die Ruhe. Je nach Aufgabe ist das Home Office sicherlich effektiver und man man produktiver arbeiten. Es gibt aber aus meiner Sicht wesentliche Aspekte, die gegen das permanente Home Office:

  • Spontane Meetings nur mit erhöhtem Aufwand möglich. Daher werden sie einfach weniger oder gar nicht umgesetzt.
  • Smalltalk und wichtiger Austausch zwischen Kollegen nur noch sporadisch. Einige würden sagen, dass ist effektiver, wenn man nur noch punktuell die wesentlichen Dinge mit den Kollegen bespricht. Ich sehe das anders.
  • Transparente Kommunikation erfordert höheren Aufwand
  • Ab und an, verzögern technische Probleme die Kommunikation
  • Mitarbeiter lernen von einander und entwickeln sich hier und da im Team besser. Was ich genau damit meine, erfahrt ihr im Podcast
  • Socialising sehr eingegrenzt umsetzbar
  • Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter gestaltet sich schwieriger und meist nicht so effizient
  • Hybride Meetings sind längst nicht immer so zielführend und insbesondere ist die Aufmerksamtkeit / Das „Feeling“ ein anderes.
  • Führen von Mitarbeitern geht, aber nicht so gut, wie im Home Office

Die richtige Dosis gilt es zu finden

Home Office ist eine gute Sache, wenn es entsprechend dosiert umgesetzt wird. Jeden Tag, über einen längeren Zeitraum, halte ich für nicht produktiv und hemmt die Weiterentwicklung der Mitarbeiter und Unternehmen. Zumindest bei kleineren Unternehmen sehe ich das so.

Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich noch häufiger im Home Office sein und neue Erfahrungen sammeln. Immer, wenn es etwas Neues zu berichten gilt, wird es hier ein Update geben. Gerne berichtet auch über eure Erfahrungen.

Podcast anhören

Unser Podcast kann direkt hier im Artikel angehört werden. Zudem sind wir bei iTunes für alle iOS und Apple-Devices kostenlos verfügbar. Android-Nutzer finden uns bei stitcher.com (Stitcher App downloaden). Auch könnt ihr unseren Podcast bei YouTube oder bei Spotify anhören.

Thomas Ottersbach

Thomas Ottersbach ist geschäftsführender Gesellschafter der PageRangers GmbH. Seit über 20 Jahren ist er im Online-Business aktiv und hat verschiedene Unternehmen erfolgreich aufgebaut und veräußert. Er ist zudem Herausgeber/Produzent des beliebten SEO Podcasts (www.seosenf.de). Mit dem Podcast "Digitales Unternehmertum" gibt er nicht nur seine eigenen Erfahrungen als Unternehmer weiter, sondern durch die vielen Interview-Gäste gibt es für die Zuhörer:innen maximale Inspiration und Wissenstransfer rund um die digitale Welt. Seit einiger Zeit dreht sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) das digitale Businessrad weiter. Auch hier ist Thomas Experte und hat ein eigenes Unternehmen in diesem Bereich aufgebaut.

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