Der Möbelmarkt hat sich in den letzten Jahren gefühlt sehr langsam nur weiterentwickelt. Mit Corona ist der stationäre Möbelmarkt kräftig ins Wanken geraten. Im Podcast bespreche ich mit meinem heutigen Gast, Andre Hempel, wie sich der Möbelmarkt insgesamt in den letzten Jahren verändert hat und welchen Einfluss Corona hatte.
Dem Möbelmarkt fehlt es an Disruption und Mut
Disruption, wie in anderen Branchen, gab es in der Möbelbranche bisher nicht. Auch Corona hat scheinbar keine größeren Veränderungen angestoßen – zumindest nicht direkt erkennbar. Es fehlt an Ideen, es fehlt an Mut. Zwar wachsen die Pure Player im Möbelsegment. Keiner konnte sich bisher aber entscheidend von seinen Wettbewerbern absetzen oder mit disruptiven Ideen Marktanteile signifikant hinzugewinnen.
Alternative Geschäftsmodelle müssen her
Alternative Geschäftsmodell müssen her. Die Frage ist, wie kann sich insbesondere der stationäre Möbelhandel neu erfinden. Gerade die großen Möbelhändler haben ein breites Netz und könnten Veränderung herbeiführen. Anders als Möbelhersteller könnten Händler eine Art Plattform entwickeln und sich für unterschiedliche Bereiche im Möbelsegment positionieren.
Kann der Mietmöbelmarkt den stationären Handel retten?
Wenn wir den Blick in andere Länder werfen, hat sich der Mietmöbelmarkt bereits sehr gut entwickelt. Bei uns in Deutschland haben einige Anbieter den Schritt ebenfalls gewagt, bisher aber mit mäßigem Erfolg. Otto now, eine Tochterunternehmung der Otto Gruppe ist gescheitert und hat sein Angebot eingestellt.
Der Mietmöbelmarkt ist aus unterschiedlichen Aspekten für mich kein alternatives Geschäftsmodell für einen Möbelhändler
- Hohe Kapitalbindung, da eine Menge Möbel vorproduziert und gelagert werden müssen
- Ein lukratives Geschäftsmodell erfordert eine bestimmte kritische Masse und Auslastung – das sollte extrem schwer zu prognostiziere sein.
- Ohne Fokus wird es schwer. Ein Mietmöbelsegment im Unternehmen – mal eben nebenbei zu entwickeln – geht aus meiner Perspektive nicht
- Völlig andere Expertise bzw. Zielgruppe muss erschlossen werden
- Eigenes Team somit notwendig. Mit vorhandnen Ressourcen sollte es eher nicht umsetzbar sein
Dennoch bietet das Mietmöbelsegment eine Chance
Ich persönlich denke, das Mietmöbelsegment wird alleine den stationären Möbelmarkt nicht disruptieren können. Gut denkbar wäre, Möbelhäuser könnten weitere Dienstleistungen rund um das Thema Möbel / Mietmöbel weiterentwickeln können. Ein paar Ideen. Mehr im Podcast oder gerne auch im späteren gemeinsamen Austausch.
- Co-Working Spaces (Möbel sind vorhanden, große Flächen, etc.)
- Carteringdienstleistungen, die zum Mietmöbelsegment passen
- Weitere Dienstleistungen rund um das Mietmöbelsegment (z.B. Business-Technik, etc.)
Podcast Überblick / Fragen an Andre Hempel
- Einleitung ins Thema
- Vorstellung Andre Hempel
- Wo steht die Möbelindustrie heute? Was hat sich seit Corona in Sachen Digitalisierung verändert?
- Kann der Mietmöbelmarkt ein lukratives Geschäftsmodell werden und die z.T. wegbrechenden Umsätze auffangen?
- Es gibt einige Beispiele, die im Bereich Mietmöbel gescheitert sind. Wieso denkst du kann der Mietmöbelmarkt ein relevantes Geschäftsmodell für die Möbelindustrie werden?
- Für welche Zielgruppe (B2B oder B2C) wird das Mietmöbelsegment relevant sein?
- Kann das Mietmöbelsegment tatsächlich nebenbei umgesetzt werden oder benötigt es nicht den vollen Fokus?
- Skizziere uns doch mal, ab wann lohnt sich das Mietgeschäft mit Möbeln?
- Durch das Vermieten von Möbeln findet eine größere Kapitalbindung statt. Wie kann man als Händler oder Hersteller wirklich Geld verdienen?
- Möbelhändler könnten als Plattform fungieren. Nimm uns doch mal mit, wie man als Möbelhändler Geld verdienen kann?
- Kann das Mietmöbelsegment eine Art „Door Opener“ für andere Geschäftsmodelle sein und wie spielt Digitalisierung eine Rolle?
- Wieso dauert es 2021 immer 8-12 Wochen bis Möbel geliefert werden. Muss hier nicht endlich am Geschäftsmodell signifikant etwas verändert werden und kann Digitalisierung eine Rolle spielen?
- Möbelhändler können meist nur lokale Plattformpartner sein. Ist das ausreichend, um ein lukratives und nachhaltiges Geschäft aufzubauen? Und haben Pure Player da nicht einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem stationären Handel?
- Aufgrund der Entwicklung in den letzten Jahre ist es dem Möbelhandel nicht zuzutrauen, Veränderung herbeizuführen, oder?
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