Ich bin selbst seit vielen Jahren Podcaster und bin nicht nur als Podcast-Host beim Podcast „Digitales Unternehmertum“ aktiv. Mit dem SEOSENF Podcast biete ich zudem einen zweiten Podcast für SEO Einsteiger. Beide Podcasts habe ich im Jahr 2016 gestartet und bis heute über 400 Podcast Episoden produziert. Was die Webseite angeht, habe ich unterschiedliche Aufwände betrieben.
In dem heutigen Artikel möchte ich euch teilhaben lassen, mit welchen Maßnahmen ich hier beim Digitalen Unternehmertum nachhaltig (z.T. Jahre später noch) Reichweite für den Podcast generiere – und zwar mit guten und relevanten Inhalten.
Viele Podcaster sind anfangs sehr motiviert, erfahren dann aber im Laufe der Zeit, dass Podcasting oder besser gesagt, das regelmäßige Podcasten tatsächlich Arbeit ist und eine Menge Fleiß und Disziplin erfordert. Je nach Thema wird es dann auch irgendwann schwieriger, spannende und mit Mehrwert bestückte Podcasts zu produzieren. Das ist aber ein Thema für sich und soll nicht Teil dieser Ausarbeitung sein.
iTunes, Spotify & Co. sind die Basis für euren Erfolg
Wichtige Plattformen für die Reichweitengenerierung des Podcasts sind sicherlich die gängigen Plattformen wie Apple, Spotify, Google Podcast & Co. Je nach Zielgruppe und Bekanntheit sind die Plattformen unterschiedlich relevant.
Apple ist zwar aktuell noch der Platzhirsch in Sachen Podcasts. Die Frage ist, wie lange noch? Gefühlt hat Apple in den vergangenen Jahren nicht viel an iTunes oder Podcasts (so heißt es jetzt) entwickelt. Zumindest nicht für den Nutzer direkt bemerkbar. Es gab viele Gerüchte anfangs, wie denn der Algorithmus bei iTunes für Podcasts „ticken“ würde. Immer wieder wurden wilde Theorien in den Raum geworfen bis schlussendlich klar war – wer stets neue Podcast-Abonnenten generiert, regiert die Podcast-Charts. Je mehr neue Abonnenten, desto besser für das Ranking.
Warum ein Podcast ohne Webseite nicht so erfolgreich sein kann
Grundsätzlich gibt es sicherlich die Podcasts, die mehrere tausend, zehntausend oder gar mehrere hunderttausend Zuhörer pro Folge haben – auch ohne eine eigene Webseite. Das funktioniert sicherlich auch, aber ist für die meisten Business-Podcasts nicht realistisch. Erscheint ein neuer Podcast, ist das „Hörmuster“ meist relativ ähnlich. In den ersten Tagen nach Veröffentlichung ist am meisten auf Hörerseite los. Im Laufe der Zeit hören sich immer weniger Zuhörer den Podcast an.
Podcast-Vermarkter nehmen gerne mal ein Zeitfenster von sechs Wochen zur Bemessung der durchschnittlichen Reichweite eines Podcasts. Ob dieses Zeitfenster so sinnvoll gewählt ist, kann diskutiert werden. Aus meiner Sicht ist das Zeitfenster zu kurz gedacht, da die organische Kraft bei Google sich meist erst nach Monaten zeigt und nachhaltig so viele weitere neue Nutzer generiert werden können. Als ehemaliger Online-Werber würde man von der Netto-Reichweite sprechen, die sich bei Podcasts entsprechend auch nachhaltig entwickeln kann. Eine Werbeanzeige bei Google oder Facebook bringt nachhaltig und nach Beendigung der Kampagne keine weitere Reichweite. Beim Podcast kann dies anders aussehen.
Wer hochwertige Inhalte in seinem Podcast publiziert, der sollte nicht nur die Chance nutzen, über den direkten Audiokanal oder -Plattformen Reichweite aufzubauen. Genau wie im klassischen Online Marketing, ist der Mix entscheidend und wer sich nur auf einen Kanal fokussiert, wird nicht so erfolgreich sein. Logisch oder?
Podcasts und das Google Ökosystem
Google ist bei uns in Deutschland mit einem Marktanteil von gut über 90% die einzige Suchmaschine, auf die man optimieren sollte. Oder kennt ihr jemanden, der in der Suchmaschine Bing etwas sucht? Ich nicht. Wer es schafft, die richtigen Themen zu finden, den Suchintent der Nutzer mit dem Inhalt genau zu treffen und einfach tollen Inhalt liefert, hat schon mal wesentliche Voraussetzungen für einen nachhaltigen Reichweitenaufbau – auch für seinen Podcast – geschaffen. Ist der Podcast dann auch noch gut in den Content integriert, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ein geringer Teil der Websitebesucher sich auch den Podcast zum Thema anhören.
Die Webseite ist wichtig für nachhaltig Besucherströme im Podcast
Am Beispiel des Podcasts zum „papierlosen Büro“ möchte ich euch beispielhaft zeigen, wie wichtig und sinnvoll ein Invest in „begleitenden“ Content sein kann. Wie in der Grafik zu sehen, wurde der Podcast im Jahr 2018 im Zeitraum von März – Mai 1.711 Mal aufgerufen. Damals spielte Spotify noch keine Rolle, da Podcasts erst später auch auf der Plattform publiziert werden konnten.
Der Podcast, sowie der dazu gehörige Artikel zum „papierlosen Büro“ wurde im März 2018 produziert und veröffentlicht. Wie zu sehen, ist der Podcast ganz ordentlich angenommen worden und insgesamt 1.711 Hörer konnten in den ersten Wochen generiert werden. Damals zu 99% direkt über die Audioplattformen und Stammhörer. Hätte ich zu dem Podcast nicht noch einen Artikel veröffentlicht, wäre die weitere Reichweitenentwicklung sicherlich nur noch sehr, sehr langsam fortgeschritten und sicherlich hätte ich heute eine ganz andere Reichweitenentwicklung mit dem Podcast generiert.
Der Artikel zum papierlosen Büro war damals als eine Art Case gedacht, da ich sehen wollte, wie schnell ich zu einem Keyword bei Google Sichtbarkeit aufbauen kann, obwohl namhafte Seiten wie Wikipedia, t3n oder die Wirtschaftswoche die ersten drei Plätze zu dem Keyword seit längerer Zeit bestimmten. Zu der Zeit hatte ich auch sonst keinen Trust bei Google zu dem Thema und noch keinen Artikel zuvor erstellt. Lediglich ein Artikel zum papierminimierten Büro hatte ich verfasst und als Vorbereitung auf den kommenden Artikel schon mal veröffentlicht.
Übrigens: Bereits vor Veröffentlichung habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema „papierloses Büro“ beschäftigt. Seit März 2018 berichte ich regelmäßig hier auf dem Digitalen Unternehmertum immer mal wieder über meine Erfahrungen und bin noch mehr „Fan“ des papierlosen Büros geworden. Ich habe Prozesse in unserem Unternehmen umstrukturiert, Hardware angeschafft und so sehr früh das Unternehmen papierlos organisiert. Im Youtube Kanal stelle ich immer wieder auch Tools vor, die meine Arbeit produktiver werden lassen und ebenfalls auf das Thema „papierloses Büro“ (und produktiver Arbeiten) einzahlen.
Mehr qualifizierte Besucher und nachhaltiger Reichweitenaufbau
Zurück zum Artikel und der Sichtbarkeitsentwicklung bei Google. Insgesamt hat es zwei Monate gedauert bis ich mit dem Artikel zum papierlosen Büro auf Platz eins bei Google geranked habe. Bis vor wenigen Wochen (bin jetzt meist auf Platz 2) habe ich so mehr als 2.000 qualifizierte Besucher auf die Webseite leiten können – Monat für Monat.
Um bei Google Ads eine ähnliche Reichweite für meine Webseite zu generieren, müsste ich bei einem aktuellen CPC von 4,76 EUR mehr als 9.000 EUR im Monat investieren. Darum soll es aber nicht gehen. Mit dem sukzessiven Reichweitenaufbau habe ich es jedenfalls dann geschafft, mehr und mehr auch die Reichweite für den Podcast langfristig zu entwickeln.
Wie zu sehen, ist der Podcast mittlerweile über 5.000 Mal aufgerufen worden. Die tatsächliche Reichweite ist noch wesentlich höher, da die Spotify-Zahlen in den 5.000 Aufrufen nicht inkludiert sind und mittlerweile auch eine ordentliche Anzahl an Hörern über den Kanal pro Monat kommen. Ich würde schätzen, dass die Reichweite bei 7.000 – 8.000 Aufrufen liegen sollte.
Auch heute, gut zwei Jahr nach Veröffentlichung des Podcasts und Artikels generiert der Podcast immer noch eine zweistellige Hörerzahl pro Monat. Spotify-Zahlen nicht inbegriffen. 90% dieser Aufrufe wird über den Webplayer auf der Webseite generiert, ein klares Indiz, dass die organische Reichweite hier der Grund ist.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, auch der Podcast Sponsor profitiert nachhaltig von der Podcast-Episode, da auch knapp 2 Jahre nach Veröffentlichung immer wieder neue Nutzer in den Podcast reinhören und somit seine Werbebotschaft hören. Wer also Podcast-Werbung schalten möchte, sollte nicht den Fehler machen, Angebote zeitlich zu begrenzen, sondern eben auch den langfristigen Effekt berücksichtigen. Auch hier könnte ich einige Erfahrungen teilen, soll aber ebenfalls heute nicht das Thema sein.
Ein paar weitere Fakten zur Reichweite der Webseite
Mittlerweile sind in der Google Search Console über 600 Keywords/Keyword-Phrasen zu dem Artikel „Papierloses Büro“ entstanden. Über die Zeit habe ich den Artikel immer mal wieder aktualisiert oder erweitert. Sogar das Titelbild gefiel mir irgendwann nicht mehr und habe ich ausgetauscht. Insgesamt habe ich hier und da den Artikel aufgefrischt.
Google Analytics zeigt ebenfalls sehr schöne Werte. Nur der Artikel zum papierlosen Büro hat über 50.000 Seitenaufrufen seither generiert. Auch die Verweildauer ist mit über 5 min im Schnitt ordentlich.
Ein weiteres Beispiel, wie ein Artikel nachhaltig Podcast-Reichweite generieren kann
An dieser Stelle möchte ich kurz darauf eingehen, dass man es natürlich nicht mit jedem Artikel direkt auf die Top-Positionen schaffen kann. Eine ordentliche Recherche und Abwägung für das Thema ist sicherlich die Voraussetzung. Dennoch möchte ich euch ein zweites Beispiel nicht vorenthalten, was nicht ganz so lange zurückliegt wie das Beispiel am papierlosen Büro.
Im Rahmen des papierlosen Büros habe ich mich sehr intensiv mit den verschiedenen Optionen in Sachen handschriftlichen Notizen auf dem iPad beschäftigt. Ich habe das iPad Pro in Kombination mit dem Apple Pencil der 2. Generation und eben verschiedenen Notizapps im Businessalltag im Einsatz gehabt. Über Jahre war meine Daily-Driver App Goodnotes. In dem Zuge habe ich immer mal wieder andere Apps verglichen. So eben auch Notability. Um mich intensiver mit einem Thema oder Tool zu beschäftigen, nutze ich gerne den Podcast. Denn wenn ich mich sowieso mit einem Thema intensiver beschäftige, kann ich auch direkt einen Podcast draus machen. So eben auch zu Notability.
Auch hier ist die Reichweite schon ok, die Verweildauer passt ebenfalls und wenn ich mir überlege, der Artikel ist seit Januar 2020 online, konnte ich seither auch wieder gute Erfolge für den dazu gehörigen Podcast vorweisen.
Der Podcast wurde (ohne Spotify) rund 4600 Mal aufgerufen seit Januar 2020. Mit den Spotifyzahlen liegen wir bei rund 6.000-6.500 Aufrufen. Rund 3.854 Aufrufe kamen über den Browser, also den Webplayer.
Und wie zu sehen, auch rund sieben Monate später kommen immer noch über 10 Aufrufe pro Tag über den Webbrowser. Am 29.07. waren es 12 Aufrufe, die rein über den Webbrowser generiert wurden. Die Entwicklung der Reichweite ist also auch sieben Monate nach der Veröffentlichung noch ein Thema.
Das sind nur zwei Beispiele von vielen. Auch zu Goodnotes habe ich ausführlich einen Podcast und Artikel verfasst und konnte ähnliche Reichweitenerfolge feiern.
Link aus dem Podcast
- Von Null auf Position 1 bei Google in nur 2 Monaten (Link zum Artikel / Podcast)
Fazit
Was lernen wir daraus? Wer seinen Podcast professionell betreibt, sollte immer auch eine Webseite dazu aufbauen und die Themen, die im Podcast besprochen werden, auch auf der Webseite anbieten. An dieser Stelle möchte ich nicht die Diskussion führen, ob ich mit dem Transkribieren des Podcasts ähnliche Erfolge gesehen hätte. Ich würde klar sagen, eher NEIN.
Begleitender Content zum Podcast ist wichtig, funktioniert aber auch nich immer. Es hängt stark vom Thema ab. Bei newsgetriebenen Angeboten macht es weniger Sinn. Bei Evergreenthemen dann aber sehr wohl. Insgesamt versuche ich meine Erfahrungen hier im Podcast wiederzugeben, zu Businessthemen oder Tools und sonstigen Belangen rund um das digitale Unternehmertum. Mit Hilfe des Podcasts arbeite ich mich intensiver in Themen ein und gebe meine Erfahrung und Meinung hier wieder.
Wer hochwertige Inhalte schafft und die Reichweite von Google nutzen möchte, muss aber seine Hausaufgaben machen. Plump, ohne große Recherche ein Thema aufnehmen, einen Artikel schreiben, funktioniert nicht. Eine Keywordrecherche sollte hier immer am Anfang stehen, um überhaupt das Potenzial für das Thema ausfindig zu machen und dann alle weiteren Maßnahmen analysieren bzw. planen zu können.
Habt ihr Fragen oder Anregungen?
Ihr habt Fragen zum Thema? Ihr seid gerade in einem Prozess und wollt darüber berichten oder euch austauschen? Ich freue mich über jedes Feedback. Nutzt unseren Hörerservice oder schaut in unserer Facebook Seite „Digitales Unternehmertum“ vorbei, kontaktiert mich per private Messages schreibt mir per Twitter oder Instagram.
Podcast anhören
Unser Podcast kann direkt hier im Artikel angehört werden. Zudem sind wir bei iTunes für alle iOS und Apple-Devices kostenlos verfügbar. Android-Nutzer finden uns bei stitcher.com (Stitcher App downloaden). Auch könnt ihr unseren Podcast bei YouTube oder bei Spotify anhören.
Podcast: Play in new window | Embed
Podcast abonnieren bei: Apple Podcasts | Spotify | RSS