Seit dem 24. November ist das neue Infektionsschutzgesetz in Kraft. Das Ziel es Gesetzes ist die weitere Ausbreitung der Pandemie zu bremsen. Konkret bedeutet dies für Unternehmen – 3G am Arbeitsplatz. Nur wer genesen, geimpft oder getestet ist, darf ins Büro kommen und arbeiten.
Gleichzeitig wurde die Home Office Pflicht wieder eingeführt. Das bedeutet konkret, Arbeitgeber müssen Mitarbeitern, die ihre Arbeit von zu Hause erledigen können, Home Office ermöglichen. Dies gilt, sofern nicht zwingende betriebliche Gründe dagegen sprechen.
Im heutigen Podcast, der übrigens auch als Video auf unserem Youtube Kanal verfügbar ist, möchte ich ausführlicher auf diese beiden Themen eingehen, meine Meinung äußern und euch aufzeigen, wie wir das bei PageRangers in meinem Unternehmen handhaben.
3G am Arbeitsplatz – was sollte man wissen?
Grundsätzlich ist es so, dass vor Antritt der Arbeit eines der 3Gs geprüft werden muss. Jeder Arbeitnehmer muss selbst für einen Testnachweis sorgen. Der Arbeitgeber hingegen verpflichtet sich vor Antritt der Arbeit dies zu kontrollieren. Wer als Arbeitnehmer nicht getestet oder genesen ist, muss einen Test machen. Ein Schnelltest im Vorfeld der Arbeit ist hier nicht erlaubt, sondern es muss ein Schnelltest von einer offiziellen Stelle sein. Es gibt allerdings eine Ausnahme; es besteht die Möglichkeit einen Schnelltest unter Aufsicht machen zu lassen. Das ist für Unternehmen natürlich mit einem erhöhten Aufwand verbunden und bei größeren Unternehmen sicherlich schwieriger umzusetzen.
Bei Verstößen können Bußgelder fällig werden und für Arbeitnehmer könnten arbeitsrechtliche Konsequenzen die Folge sein.
Hinzu kommt, dass Arbeitgeber verpflichtet sind, Mitarbeitern, die ins Office kommen, zweimal pro Woche ein Testangebot zu unterbreiten. Die Ergebnisse der Tests, also die Daten über den Geimpft,- Genesen- oder Getestet-Status dürfen entsprechend vom Arbeitgeber dokumentiert und erfasst werden.
Erneut Home Office Pflicht
Im Rahmen der Pandemiebekämpfung wurde auch wieder die Home Office Pflicht eingeführt. Das heißt für viele wieder den Weg ins eigene Office zu Hause und viele weitere Online Meetings. Der Arbeitgeber ist jedenfalls verpflichtet seinen Mitarbeitern Home Office zu ermöglichen, wenn Büroarbeiten oder vergleichbare Tätigkeiten grundsätzlich von zu Hause möglich sind und keine zwingenden betriebliche Gründe dagegen sprechen. Im Podcast gehe ich hier ausführlicher auf das Thema ein, insbesondere auf die Aussage, was zwingende betriebliche Gründe in dem Zusammenhang bedeutet.
Wer jedoch als Unternehmen im Office arbeiten lässt, muss gewährleisten, dass lediglich eine begrenzte Anzahl an Mitarbeitern im Office arbeitet und die Hygienevorschriften entsprechend eingehalten werden.
Ganz wichtig ist zu wissen, dass diese Regelung bundesweit bis zum 19. März 2022 gelten und unter Umständen sogar um weitere drei Monate verlängert werden können.
Wenn Mitarbeiter nicht im Home Office arbeiten können, muss der Arbeitgeber zweimal pro Woche einen Test anbieten. Hinzu kommt, dass die Maskenpflicht bestehen bleibt, wo technisch oder organisatorische Maßnahmen keinen ausreichenden Schutz bieten.
Kein Home Office möglich, wenn ….
Wie bereits erwähnt, gilt die Home Office Pflicht für Arbeiten im Büro oder vergleichbar zunächst einmal grundsätzlich und wenn keine zwingenden betrieblichen Gründe vorliegen. Im Umkehrschluss bedeutet dies also, dass von Home Office abgesehen werden kann, wenn z.B. erhebliche Einschränkungen bei Betriebsabläufen vorliegen.
Grundsätzlich müssen Arbeitnehmer das Home Office Angebot annehmen. Aber auch hier sieht das Gesetz eine Ausnahme vor. Beispielsweise dann, wenn es Gründe gibt, weshalb ein Arbeitnehmer nicht „ordentlich“ der Arbeit von zu Hause nachgehen kann. Gründe könnten räumliche Engpässe, keine ausreichend gute technische Infrastruktur, etc.
Meine Meinung zum Home Office
Meine Meinung zum Home Office habe ich immer wieder in dem ein oder anderen Podcast mitgeteilt. Als Unternehmen, der sein Geschäft nahezu papierlos aufgestellt hat und wo jeder Mitarbeiter grundsätzlich im Home Office arbeiten kann, gibt es dennoch Einschränkungen, die ich sehe. Im Podcast gehe ich ausführlich darauf ein, vielleicht nur ein paar Aspekte in dem Zusammenhang:
- neue Mitarbeiter remote einzuarbeiten funktioniert, ist aber alles andere als produktiv und einfach
- Azubis sind wenige Tage (neben Berufsschule) im Office. Auch gilt, was für neue Mitarbeiter zählt. Azubis sollen wir lernen, mitnehmen und auch gezeigt bekommen.
- Kommunikation. Es werden Dinge oftmals nicht nachgefragt. Im Office, während der Pausen, Flurfunk oder Gespräch am Schreibtisch werden auch schon mal Dinge besprochen, die relevant sind und auch das „Wir-Gefühl“ bzw. Team-Gefühl stärken können. Ein Daily Huddle, den wir in der Zeit eingeführt haben und auch nun wieder umsetzen, ist jedenfalls ein sinnvolles Werkzeug, um den Austausch im Team zu gewährleisten.
- Motivation. Sicherlich ein Thema, was sehr individuell, je nach Arbeitnehmer zu sehen ist. Nicht jeder ist, aua den unterschiedlichsten Gründen, nicht für Home Office geeignet. Kurzfristig vielleicht ja, aber mittel- und langfristig eher nicht
- Führung von Mitarbeitern. Geht sicherlich, aber auch hier gibt es aus meiner Erfahrung schon Einschränkungen. Mehr dazu im Podcast
- …
Ich habe auch zuvor schon mal die „Pros & Cons“ von Home Office in einem Podcast zusammengefasst. Hört gerne mal rein, wenn Interesse besteht. Gleiches gilt auch für Erfolgsfaktoren vom Home Office.
Studie: Bummelei im Homeoffice
Hier und da habe ich ja auch ein paar Bedenken, ob eine generelle Home Office-Pflicht, egal in welcher Unternehmensgröße, wirklich auf Dauer zielführend ist. Einige größere Unternehmen wie Apple haben ihre Mitarbeiter zum Teil wieder ins Office geholt. Es gibt also mittlerweile immer mehr Unternehmen, die zumindest Bedenken haben, was die Dauer und Intensität von Home Office angeht. Ich selbst bin auch Befürworter von Home Office und flexiblen Arbeitszeitmodellen – nur eben nicht zu 100% und nicht dauerhaft. Alles andere, sofern betriebsbedingt vertretbar, sehe ich genauso. Hilfreich können Selbstmanagement-Methoden in dem Zusammenhang sein. Über einige dieser Methoden, wie beispielsweise die Pomodoro-Methode, die GTD-Methode oder das Parkinsonsche Gesetz habe ich berichtet.
Das Manager Magazin hat über eine Studie berichtet, die 2.000 Führungskräfte befragt hat. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass ein Großteil der Manager Sorge hat, dass Mitarbeiter im Home Office bummeln könnten und ihre Arbeit somit nicht so produktiv und zielgerichtet umsetzen könnte, wie im physischen Office.
Konkrete Zahlen. 37 Prozent der Deutschen Manager:innen fürchten negative Folgen für ihr Unternehmen, wenn die Mitarbeiter:innen flexible im Home Office arbeiten. In Irland liegt der Wert Komparativ bei 40 Prozent, in Italien bei 20 Prozent.
3G am Arbeitsplatz und Home Office Pflicht als Video
Manchmal nehme ich einen Podcast zusätzlich als Video auf. Bei dem aktuellen Thema war dies wieder der Fall. Egal, ob ihr also den Podcast / Video in Bewegtbild- oder Audioformat ansehen bzw. anhören wollt, sucht euch den Kanal aus.
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